Plastische Massen

Plastische Massen

Plastische Massen, Kompositionen aus verschiedenen Materialien (Holz, Pappe oder Papier, Leim, Stärke u.s.w.) oder aus Abfällen (Meerschaum, Bernstein, Knochen u.s.w.) mit der Eigenschaft, sich in teigigem Zustande formen, in Pulver mit oder ohne Erwärmung in Formen pressen zu lassen und dergestalt die unterschiedlichsten Gegenstände für mannigfachen Gebrauch zu liefern.

Als plastische Massen dienen ferner Wachs für sich allein oder in Mischung mit Oel und pulverigen Substanzen, Guttapercha, Schwefel, Siegellack u.s.w., überhaupt Materialien, die unter dem Einfluß der Wärme weich und formbar werden. Die bekanntesten plastischen Massen sind: 1. Leim-, Gummi-, Harz- und Wachsmassen; 2. Papiermaché (erweichtes Papier mit Zusätzen an Gips, Ton oder Kreide); 3. Kartoffelmehlstärke- und Kaseinmassen; 4. Holz- und Cellulosemassen (Bois durci aus harzreichen Sägespänen und Blut; Kunstholz aus Sägespänen mit sehr verschiedenen Bindemitteln); 5. Chlorzink-, Magnesia- (Steinholz, Xylolith), Schwefel- und Wasserglasmassen; 6. Bernstein-, Meerschaum- und Knochenmassen. Zu den plastischen Massen gehören auch Celluloid und Galalith (s.d.), dann der sogenannte Trockenstuck (Holzstuck) aus Holzmehl, Papier, Kreide und Leim und die Pasten (Kreidepaste aus Leim, Terpentin und Kreide; Aschenpaste aus Holzasche, Mehlkleister und zerfasertem Papier). Die Industrie der plastischen Massen ist für die Herstellung zahlloser Gebrauchs- und Luxusgegenstände von hoher Bedeutung geworden.


Literatur: Höfer, Fabrikation künstlicher plastischer Massen, 3. Aufl., Wien 1908.

Andés.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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