- Kohlenbühnen
Kohlenbühnen bei Eisenbahnen sind erhöhte Plätze zum Beladen der Lokomotivtender mit Heizmaterial, wie sie namentlich in Nähe der Lokomotivschuppen (s.d.) angelegt zu werden pflegen.
Die Höhe der Kohlenbühnen ist entweder gleich der gewöhnlichen Rampenhöhe (1,10 m über Schienenoberkante) oder aber größer, bis zu 21/2 m, um die Kohlen bequemer in die Tender schütten zu können. Dies geschieht entweder mittels Rohrkörben oder mittels Schüttrinnen oder unmittelbar durch kleine Schmalspurwagen, die auf einem Gleise laufen, das auf der Bühne liegt oder aber mittels Drehkranen, welche die kleinen schmalspurigen Kohlenwagen auf der einen Seite der Bühne (oder auf dieser selbst) aufheben und zum Ausschütten über den Tender schwenken. Hierbei können die kleinen Wagen an der Außenseite der Bühne entweder zu ebener Erde von einem daselbst befindlichen Kohlenlager oder auch unmittelbar von Eisenbahnwagen aus beladen werden. Als zweckmäßig hat sich erwiesen, unmittelbar neben die etwa 3 m breite Bühne einen Kohlenlagerplatz (»Kohlenhause«, »Kohlenstall«) in Schwellenhöhe und jenseits desselben das Zufahrgleis für die Kohlenwagen anzulegen, beispielsweise mit solchen Breitenabmessungen, daß zwischen den Achsen des Lokomotivladegleises und des Kohlenzufahrgleises Um Abstand sich ergeben, wovon je 2,25 m auf den Abstand der Bühne und des Kohlenlagerplatzes von den betreffenden Gleisen, der Rest mit 6,5 m auf den Kohlenlagerplatz und die Bühne entfallen. Ersterer wird in seiner Länge so bemessen, daß er mindestens den Kohlenvorrat für den Bedarf mehrerer Tage faßt, wenn er nicht für größere Vorräte angelegt werden kann Im letzteren Falle wird dann vielleicht in der Nähe ein größeres Lager hergestellt, das durch Schmalspurgleise angeschlossen wird. Ein Teil der Kohlenbühne wird unter Umständen mit einem Schutzdach oder einem geschlossenen kleinen Schuppen überbaut, um darin gewisse Heizmaterialien (namentlich Holz zum Anheizen) trocken aufbewahren zu können. Bei hoher Lage der Bühne können darunter Räume für Arbeiter und andre Zwecke angelegt werden.
Literatur: Eisenbahntechnik der Gegenwart, Bd. 2, III. Abschn., Bahnhofsanlagen, Kohlenladevorrichtungen.
Kübler.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.