Schleppkraft [1]

Schleppkraft [1]

Schleppkraft wird nach Du Boys' Vorgang [1] von Kreuter [2] das durch S = 1000 · h α ausgedrückte Arbeitsvermögen eines in gleichförmig permanenter Bewegung befindlichen prismatischen Wasserkörpers vom spez. Gew. 1000, von 1 qm quadratischer Grundfläche und hm Höhe, letztere gemessen von der Sohle zum Spiegel des Flußbettes, der bei seinem Vorrücken um die Längeneinheit ein Gefälle α hat, genannt.

Während sonst in der Hydraulik bei der gleichförmig permanenten Bewegung (Bd. 5, S. 152) das Arbeitsvermögen auf der Längeneinheit der Reibungsarbeit am unveränderlich gedachten benetzten Umfange des Querschnittes von Flüssen und Kanälen (s.d.) gleichgesetzt wird, nimmt Du Boys von der sogenannten Schleppkraft an, daß sie bei beweglichem Flußbette für den Geschiebetransport aufgebraucht werde. Ist die Geschiebebewegung auf einer sogenannten Musterstrecke bei bestimmtem Wasserstande in erwünschter Ordnung und hat dabei S einen konstanten Wert S0, so liefern Variationen von h und α, sofern sie stets das gleiche S0 ergeben, Anhaltspunkte für Abmessungen künstlicher Flußläufe, an welchen derselbe Beharrungszustand wie an der Musterstrecke eintreten soll. Den auf solchem Wege gefundenen »künstlichen Querschnitt« heißt Kreuter den gleichwertigen Querschnitt oder das Normalprofil für die gegebene Flußstrecke, und die für den maßgebenden Wasserstand erforderliche Breite nennt er die Normalbreite, [2], S. 30. Rechnet man die Profile nur für die gleichbleibende Wasserführung bei unveränderlichem benetztem Umfang, so erhält man andre Resultate. An die Formel (sie wird auch das Schleppkraftgesetz genannt) geknüpfte »theoretische Betrachtungen« u.s.w. wollen in [2] nachgelesen werden.


Literatur: [1] Boys, P. du, Ann. d. ponts et chauss. 1879, II, S. 151–153. – [2] Handb. d. Ingenieurwissensch., 4. Aufl., Leipzig 1907, 3. Teil, der Wasserbau, Bd. 6, 1. Lief., S. 11 ff.

Lueger.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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