Stereotypie [2]

Stereotypie [2]

Stereotypie (s. Bd. 8, S. 309). In größeren Zeitungsdruckereien werden nun fast nur mehr Matrizenprägepressen, mit dem Schmelzkessel in unmittelbare Verbindung gebrachte Gießinstrumente mit Förderung des flüssigen Metalls durch Pumpendruck und Fertigmachmaschinen, die in unmittelbarer Aufeinanderfolge die Bearbeitung der Formenplatte durchführen, oder Stereotypiermaschinen verwendet, die Kessel, Gießinstrument und Fertigmachapparate in einem vereinigt enthalten. Ferner ist es gelungen, auch von Autotypieformen, die vordem nur mit Hilfe der Galvanoplastik gut vervielfältigt werden konnten, vorzügliche Stereotypien herstellen zu können.

Das Gewinnen der Matrize durch Abklopfen der Formpappe mit Bürsten ist nur noch in kleineren den Druckereien als Hilfsbetrieb angegliederten Stereotypiewerkstätten üblich. Sonst verwendet man fast ausschließlich Pressen, die außerordentlich hohen Druck (bis zu 250000 kg) zulassen. Als sehr vorteilhaft hat sich, insbesondere beim Abformen von Autotypien, erwiesen, die beim Trocknen der Mater entstehenden Dämpfe durch Ventilatoren absaugen zu lassen, wodurch eine auf der Form völlig trocken gewordene, daher später nicht mehr deformierende Matrize gewonnen wird, von der allein eine einwandfreie Druckplatte hergestellt werden kann. Vorzügliche Matrizenprägepressen bauen König & Bauer, G.m.b.H. in Würzburg, Vogtländische Maschinenfabrik, A.-G. in Plauen i. V., Winkler, Fallert & Co. in Bern, Maschinenfabrik Rockstroh, A.-G. in Dresden-Heidenau u.a. Moderne Stereotypiegießeinrichtungen fabrizieren alle mit dem Bau von Rotationsmaschinen sich befassenden Schnellpressenfabriken. Die Mergenthaler Setzmaschinenfabrik, G.m.b.H. in Berlin, erzeugt die Stereotypiermaschine »Autoplate junior«, die, wie auch ihre großen Schwesternmaschinen »Citoplate« und »Autoplate«, die Herstellung der Matern in einer besonderen Presse zur Voraussetzung hat. – Stereotypieformen nach Autotypien werden zweckmäßig im galvanischen Bade zunächst verkupfert und sodann noch vernickelt, wodurch sie nicht nur widerstandsfähiger werden, sondern auch besser drucken.

A.W. Unger.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • stéréotypie — [ stereɔtipi ] n. f. • 1797 « clichage »; de stéréotype ♦ Didact. Caractère stéréotypé. Psychopathol. Tendance à conserver la même attitude, à répéter le même mouvement ou les mêmes paroles. Stéréotypie des schizophrènes. ● stéréotypie nom… …   Encyclopédie Universelle

  • Stereotypie — (gr. στερεός stereós „fest“, „hart“, „haltbar“ und typie) steht für: Stereotypie (Buchdruck), ein Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten durch Abformung eines aus Lettern oder Zeilen zusammengesetzten Schriftsatzes in eine sogenannte… …   Deutsch Wikipedia

  • Stereotypīe — (griech.), das Verfahren, von aus beweglichen Lettern gesetzten Druckseiten vertiefte Formen abzunehmen und vermittelst derselben erhöhte, den Satzseiten genau entsprechende Druckplatten zu gewinnen. Ohne die S. würde die Schnellpresse bei weitem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stereotypie [1] — Stereotypie, Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten nach vorhandenen Letternsätzen oder Klischees durch Abformen einer Matrize und Ausgießen dieser mit Schriftmetall. Die Erfindung der Stereotypie wird von den einen dem bayrischen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stereotypie — Stereotypīe (grch.), das Verfahren, aus dem Schriftsatz eine einzige Platte zum Abdruck in der Buchdruckpresse herzustellen, zum Zweck der Schriftschonung und längerer Aufbewahrung für den Nachdruck. Die Matrize wird erzeugt, indem mehrere Bogen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stereotypie — Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Stéréotypie — La stéréotypie (du grec stereos « solide » et τυπός (tupos) « empreinte, marque ») est une technique de fabrication de formes imprimantes en relief, en vue d imprimer des textes, des images, ou leurs combinaisons, en… …   Wikipédia en Français

  • Stereotypie — Ste|reo|ty|pie 〈f. 19〉 I 〈unz.〉 1. Verfahren zum Abformen von Schriftsatz in Matern 2. 〈Psychiatrie〉 krankhafte dauernde Wiederholung bzw. Beibehaltung immer derselben Bewegungen, Handlungen u. Gedanken II 〈zählb.〉 aus einer Blei Antimon Zinn… …   Universal-Lexikon

  • stéréotypie — (sté ré o ti pie) s. f. Terme d imprimerie. Art de stéréotyper. •   J ai fait une édition particulière de mon mémoire, sous le titre d histoire et procédés du polytypage et de la stéréotypie, CAMUS Instit. Mém. litt. et beaux arts, t. v, p. 339.… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Stereotypie — Ste|reo|ty|pie die; , ...ien <nach gleichbed. fr. stéréotypie>: 1. das Herstellen u. Ausgießen von ↑Matern (Druckw.). 2. das [krankhafte] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen über einen längeren Zeitraum (Psychol …   Das große Fremdwörterbuch

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