Torpedoschutznetze

Torpedoschutznetze

Torpedoschutznetze, dienen zum Schutz der Kriegsschiffe gegen automobile Torpedos. Sie halten den Torpedo in einer Entfernung von etwa 6 m von der Schiffswand auf und bringen ihn zur Explosion.

Die Netze, welche in ihrer verbesserten Form zuerst von Bullivant gefertigt wurden, bestehen aus aneinander gefügten Ringen von verzinktem Stahl, welche an den Rändern durch Stahldrahtlieks begrenzt werden. Sie werden durch besondere Spieren derartig gehalten, daß sie in einer Entfernung von 6 m von der Bordwand vertikal herunterhängen. Um ein Austreiben der Netze zu verhindern, ist das Unterliek derselben meist ein starker Stahldraht oder eine Kette; beim Nichtgebrauch werden die Netze an der Bordwand in Kästen gelagert und die Spieren beigeklappt. Die Torpedoschutznetze teilt man in drei Teile, das Hauptnetz an den Schiffsseiten mittschiffs zum Schutz der Maschinen- und Kessel räume und den Bug- und Heckschutz. Letztere kommen in der Hauptsache nur bei vor Anker liegendem Schiff zur Aktion, während sie bei Schiffen in Fahrt fortgenommen werden, um die Manövrierfähigkeit und Fahrtgeschwindigkeit des Schiffes nicht zu beeinträchtigen; auch können die hinteren Netze leicht in die Schrauben geraten. – Nachdem zur Zerstörung der Netze die Torpedos mit Netzscheren ausgerüstet werden, welche imstande sind, die Netze zu durchschneiden und dem Torpedo demnach freien Durchgang zu verschaffen, sind die Torpedoschutznetze vielfach beseitigt worden, zumal sie die freie Bewegung des Schiffes sehr beeinträchtigen und das Setzen und Wiedereinholen der Netze umständliche Manöver bedingt.


Literatur: [1] Gercke, H., Die Torpedowaffe, Berlin 1898. – [2] Croneau, Canon, torpille, cuirasse, Paris 1904. – [3] Armstrong, Torpedoes and Torpedo Vessels, London 1901.

T. Schwarz.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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