Zinne

Zinne

Zinne (Mauerzacke, Schartenpfeiler), besteht aus verschieden geformten, abwechselnd höher geführten und dann wieder tiefer angelegten Mauerkörpern, die den obersten Abschluß einer Mauer bilden.

Diese Mauerkörper dienen als Bekrönung und hatten früher auch einen strategischen Zweck, indem sie bei Belagerungen den verteidigenden Krieger einesteils schützten, andernteils[1004] durch die Zwischenräume den Angriff auf die Feinde erleichterten. Die Zinne ist eine uralte Form, die bereits bei den Aegyptern, Assyrern, den Arabern, Mauren u.s.w. gebräuchlich war, außerdem aber auch bei den Burgen des Mittelalters häufig Verwendung fand und auch in neuerer Zeit noch zuweilen angewendet wird (s. die Figur). Ihrer Form nach gibt es stufenförmige Zinnen, die namentlich in Assyrien vorkommen, Rundzinnen, die nach oben halbkreisförmig abgeschlossen erscheinen, mittelalterliche Burgzinnen (s. Burg, Bd. 2, S. 405, Fig. 1), die meist mit Kaffgesimsen versehen sind, zierlich gestaltete Frührenaissancezinnen (z.B. auf der Prokuration zu Venedig) u.s.w. Wird die allgemeine Umrißlinie der Zinne als fortlaufende Dekoration auf Mauerflächen verwendet, so entsteht der Zinnenfries, der namentlich bei mittelalterlichen Bauten häufig verwendet wurde. Auch an Treppengiebeln (s. Bd. 4, S. 525) findet sich diese Bekrönungsform.

Weinbrenner.

Zinne

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Zinne — »zwischen zwei Schießscharten zahnartig emporragender Mauerteil«: Das Substantiv mhd. zinne, ahd. zinna (entsprechend niederl. tinne) gehört wie ↑ Zinke zu der unter ↑ Zahn dargestellten idg. Wortgruppe. »Zinne« bedeutet eigentlich »Zahn, Zacke« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Zinne — Sf std. (11. Jh.), mhd. zinne, ahd. zinna, mndd. tinne mit Einschnitten versehener oberster Teil der Wehrmauer Stammwort. Weiterbildung mit n oder j zu g. * tenda m. Spitze in anord. tindr m. Spitze, Hacke , ae. tind m. Zinke, Spitze, Schnabel ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Zinne [1] — Zinne, 1) ein flaches Dach od. die Einfassung desselben; 2) die Z n (Machicoulis), der obere Theil einer Vertheidigungsmauer, welcher mit Schießscharten durchbrochen ist, od. auch auf Kragsteinen ruhend, einige Fuß hervorragt u. von welchem man… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zinne [2] — Zinne, so v.w. Zinnberg …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Zinne — Zinne, das mit einem Geländer umgebene flache Dach eines Gebäudes oder der oberste, frei stehende, zur Verteidigung mit schartenartigen Einschnitten versehene Teil einer Mauer oder eines Turmes, im Süden häufig oben mit schwalbenschwanzförmigem… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Zinne — Zinne, die Einfassung eines Daches; die mit Schießscharten durchbrochene obere Einfassung einer Festungsmauer …   Herders Conversations-Lexikon

  • Zinne — Die mit Schwalbenschwanzzinnen gekrönte Stadtmauer von Bellinzona Die Zinne (v. althochdeutsch zin = Stab) ist ein gemauerter Aufsatz auf einer Brustwehr. In ihrer ursprünglichen Funktion diente die ungefähr mannshohe Zinne dazu, einem dahinter… …   Deutsch Wikipedia

  • Zinne — Gipfel; Spitze * * * Zịn|ne 〈f. 19〉 1. rechteckige, zahnförmig aufragende Zacke (auf einer Mauer, meist in einer Reihe) 2. 〈schweiz.〉 umfriedetes Flachdach [<ahd. zinna <germ. *tindja ; verwandt mit ahd. zint „Zacke“] * * * Zịn|ne, die; …   Universal-Lexikon

  • Zinne, die — Die Zinne, plur. die n, der oberste, mit Einschnitten oder Schießscharten versehene Theil einer Mauer, ingleichen eine ähnliche Einfassung des flachen Daches eines Gebäudes. Die Zinne einer Stadtmauer. Die Zinne des Tempels, in der Deutschen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Zinne (Heraldik) — Ein besonderes Heroldsbild ist die Zinne in der Heraldik. Sie stellt an einer Teilungslinie einen stufenförmigen Absatz dar. Nachempfunden ist sie den schildförmigen Aufsätzen auf Wehrmauern, die als Deckung der Verteidiger gegen die Fernwaffen… …   Deutsch Wikipedia

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