Beaufort-Skala [3]

Beaufort-Skala [3]

Beaufort-Skala, die allgemein übliche Skala für Schätzungen der Windstärke oder des Winddruckes. Sie unterscheidet 13 Stärkegrade: 0 = Windstille, 12 = Orkan. Sie stammt (1805) von dem englischen Admiral Sir Francis Beaufort[82] und legt ursprünglich die Segelführung der Schiffe als Maßstab für den Winddruck oder die Windstärke zugrunde. Für synoptische oder Vergleichszwecke war sie ausreichend definiert und wurde deshalb allgemein in die Meteorologie übernommen. 1868 wurde die Skala auf deutschen Schiffen von der Norddeutschen Seewarte eingeführt, 1875 durch das »Permanente Meteorologische Komitee« allgemein. Noch heute beobachten und melden die bei weitem meisten meteorologischen Stationen nach Beaufort-Skala.

Durch die Uebernahme der Skala auf das Land entstand Verwirrung, weil die Winde im Binnenland allgemein schwächer sind, und deshalb die Windschätzung allgemein zu hoch wird, und ferner, weil über dem Lande die Windgeschwindigkeit allgemein mit der Höhe stärker zunimmt als über See und hierdurch eine gleichmäßige Reduktion erschwert wird.

Ein Vergleich mit Anemometern ergab folgende Windgeschwindigkeit (m/Sek.) als korrespondierend mit den Windschätzungen.


Beaufort-Skala [3]

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Empfehlenswert ist die Tabelle Köppen (Seewarte). Die in Technikerkreisen heute noch vielfach gebrauchte Tabelle Pralles ist ungeeignet.

Die Verwirrung ist dadurch gesteigert worden, daß auf Landstationen stellenweise der Winddruck instrumental gemessen wird (z.B. mit der Wildschen Windstärketafel), das Instrument aber mit einem Schalenkreuzanemometer, also unabhängig von der Dichte der Luft geeicht ist, und oft die mit den Instrumenten dann gemessenen Zahlen nach einer der obigen Tabellen in Schätzungen zurückverwandelt sind.

Um die Schätzungen da, wo Meßgerät vorhanden ist, durch Messungen nach einer Skala ersetzen zu können, die wenigstens ungefähr der Windstärkeskala entspricht, wurden 1915 in Deutschland Doppelmeter pro Sekunde oder doms statt der einfachen m/Sek. eingeführt. Windgeschwindigkeiten oder Windwege können aber nicht ohne weiteres mit Winddrucken oder Windstärken verglichen werden.


Literatur: [1] W. Köppen, Windgeschwindigkeiten, Archiv der Deutschen Seewarte 1898, 21 Nr. 5. – [2] Mohn, Met. Zeitschrift 1890. – [3] R.H. Curtis, Quart. Journal R. Met. Soc. 1897, S. 24–61. – [4] Simpson, Official Nr. 180, 1906. – [5] Köppen, Die dreizehnteilige Skala der Windstärken, Annal. d. Hydrographie 1916, Heft II, S. 57 ff.

Kurt Wegener.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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