Drahtzugsschranken

Drahtzugsschranken

Drahtzugsschranken sind Abschlußvorrichtungen, durch die in größerer Entfernung vom Aufstellungsorte des Wärters die Schranken bei Wegübergängen in Schienenhöhe mittels Drahtzugs [1] oder elektrischer Leitung [2] bedient werden, oder solche Einrichtungen, mittels welcher Wegschranken durch die Züge selbsttätig in Funktion treten.

In bezug auf die Lage der abzusperrenden Straßen und den Abstand der Schranken von dem nächsten Gleise gelten die bei den Wegeschranken (s.d.) angegebenen Bestimmungen. Zur Vermeidung von Unzukömmlichkeiten, die der einfachen Drahtleitung anhaften, ist man in neuester Zeit, insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung der Sicherheit der Straßen und des Eisenbahnverkehres, auf die Anwendung doppelter (endloser) Drahtzüge aus Tiegelgußstahl von 5 mm Stärke übergegangen; ferner wird bei Anwendung von Doppeldrahtzügen die selbsttätige Feststellvorrichtung und verlangsamte Bewegung der mit Gewichtausgleichung versehenen Schlagbäume nach beiden Endstellungen hin sowie die Einrichtung selbsttätiger und zwangläufiger Vor- und Rückläutewerke empfohlen. In der Figur ist eine Drahtzugschranke mit Läutewerk und Vorläutesicherungseinrichtung über eine 8 m breite Fahrstraße nach dem Patent »Südbahnwerk« (Wien) dargestellt, wobei das Schrankengestell in Altschienen und der Schlagbaum aus eisernen Röhren ausgeführt ist. Als eine Neuerung ist die Anordnung Röckl anzusehen, welche die Verlängerung der Vorläutedauer bezweckt und gestattet, die wagerecht liegende Schranke ohne besondere Mühe um die Hälfte ihres Ausschlages von Hand zu heben [3]. Selbsttätige, durch die Züge bediente Wegschranken funktionieren nicht zuverlässig und können nicht empfohlen werden.


Literatur: [1] XIII. Ergänzungsband über die bei der Technikerversammlung in Triest 1903 gefaßten Beschlüsse, Wiesbaden 1903, Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwes. 1881, 1884 und 3. Heft 1901, 12. Heft 1903; Revue générale, Paris, 1. Heft 1901; Ueber Zugschranken bei Wegübergängen, Glasers Ann., Nr. 625, 1903. – [2] Pollitzer, M., Die Bahnerhaltung, theoretische und praktische Anleitung zum Eisenbahnerhaltungsdienste, Brünn 1876. – [3] Ueber eine Neuerung an Zugschranken des Systems Röckl, Zeitschr. für Transportwesen und Straßenbau 1902; Schubert, Ueber neuere Anordnungen von Drahtzugschranken, Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens 1901; Neuerungen an Drahtzugschranken zur Sicherstellung der Selbstbefreiung Eingeschlossener, Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwes. 1901; Selbsttätige Zugschranke von Wittfeld, Glasers Ann. 1903.

E.A. Ziffer.

Drahtzugsschranken

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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