- Fixativ
Fixativ für Kreidezeichnung und Pastellbilder.
1. Fixativ für Kreidezeichnungen. Man löst 135 g gepulverten gebleichten Schellack in 1 l denaturiertem 95 prozentigem Spiritus und läßt ca. 8 Tage unter österem Umschütteln stehen. Die klare Lösung wird mit dem Heber abgezogen und verwendet.
2. Ostwalds Kaseïnfixativ für Pastellbilder. 50 g frischer weißer Käse werden mit 30 ccm Ammoniak (1 Teil Ammoniak d = 0,91 und 1 Teil Wasser) in einer Reibschale verrieben, die sahnige Masse bis auf etwa 150 ccm mit Ammoniak (d = 0,91) gebracht, mit 200 ccm 50 prozentigem Spiritus versetzt und an einem warmen Ort in einer Flasche absetzen gelassen. Der Bodensatz wird dann vorsichtig von der Flüssigkeit getrennt, welch letztere durch wiederholtes Filtrieren geklärt werden kann. Im übrigen wird zweckmäßig vor der Verwendung dieses Fixativs noch mit schwachem Spiritus verdünnt (z.B. 50 ccm Fixativ und 80 ccm 15 prozentigen Alkohol), weil sonst die Farben zu dunkel werden, und mittels eines Zerstäubers aufgetragen. Wenn das Fixativ die richtige Farbe hat, verändert es den Farbton kaum merklich. Im andern Falle erscheinen die Farben nach dem Fixieren mehr oder minder dunkler. Wenn man aber mit Aquarellfarben später malen will, so wird wahrscheinlich diese Fixierung an sich nicht vollkommen ausreichen. Nach der Fixierung mit Kaseïn ist das Bild noch einmal mit einem harzigen Fixativ in stärkster Verdünnung zu überziehen. Zu diesem Zweck wird Dammarlack mit starkem Alkohol verdünnt, und zwar 5 ccm desselben mit 200 ccm Alkohol, und diese Lösung aufgetragen. Die Aquarellfarben lassen sich hierauf gut auftragen, und es befiehlt keine Gefahr, daß sich die darunter liegende Parteilschicht auflöst.
Literatur: Eders Rezepte und Tabellen, 8. Aufl. 1912, S. 147, 148, Halle a. S., W. Knapp.
F.M. Eder.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.