- Flutwelle
Flutwelle. Beobachtet man die aufeinander folgenden Spiegellagen (Pegelstände) eines Wasserlaufs während einer bestimmten Periode der Anschwellung, so zeigt sich an den verschiedenen Beobachtungsorten ein allmähliches Steigen und sodann wieder ein Fallen des Wasserspiegels. In dem Augenblicke des höchsten Standes geht die Flutwelle der Anschwellung durch den Beobachtungsort.
Befinden sich also die Beobachtungsorte I und II in der Entfernung a und war während der beobachteten Anschwellung der höchste Pegelstand in I zurzeit T1, in II zurzeit T2, so läßt sich die mittlere Geschwindigkeit v = a : (T2 T1) für das Fortschreiten der Flutwelle berechnen, wenn die Uhrdifferenz T2 T1 in Sekunden ausgedrückt wird. Hiervon verschieden ist der augenblickliche Stand der Wasserwelle, gleichzeitig an einer Reihe von Pegeln in der ganzen Erstreckung des Wasserlaufes beobachtet. Als Flutwelle des Meeres bezeichnet man eine Beobachtung in dem zuletzt erwähnten Sinne, während man in diesem Falle die graphische Darstellung der Schwankungen eines bestimmten Pegelstandes zu verschiedenen Zeiten, die Zeiten als Abszissen, die zugehörigen Pegelablesungen als Ordinaten aufgetragen, eine Flutkurve nennt.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.