Friktionsrollen

Friktionsrollen

Friktionsrollen dienen zur Verminderung der Wirkung, die durch Reibung verursacht wird.

In Fig. 1 ist z.B. ein Zapfen Z einer Welle anstatt in einem Zapfenlager auf zwei gleichen Rollen R, R' gelagert, deren Zapfen z, z' sich in festen Lagern drehen. Ist Q der vertikale Druck des Zapfens Z, bezeichnet man mit q = q' die durch die Rollenachsen gehenden Komponenten dieses Druckes und mit φ den Koeffizienten für Zapfenreibung dieser Rollen, so ist die Zapfenreibung jeder der Rollen gleich φ · q. Ist r der Radius der Rollen, ρ der Radius der Zapfen derselben, und bilden die Komponenten q, q' den Winkel α, so ergibt sich, weil Q = 2 q cos 1/2α ist, die Kraft, die am Umfange des Zapfens Z zur Ueberwindung der Reibung beider Zapfen z, z' erforderlich ist: F = 2ρ/r φ q = φ ρ Q/r · cos 1/2α. Denn durch die wälzende Reibung zwischen dem Zapfen Z und den Rollenumfängen wird die Drehung der Rollen vermittelt. Hiernach ist bei gegebener Dicke des Zapfens Z und gegebenem Zapfenradius ρ die Kraft F um so kleiner, je größer der Rollenradius r ist und je kleiner der Winkel α ist. Befindet sich dagegen der Zapfen Z in einem Zapfenlager, so ist die Kraft, die am Umfange dieses Zapfens zur Ueberwindung der Reibung nötig ist, gleich φ · Q und demnach ist F kleiner als φ · Q, wenn man r · cos 1/2α größer als ρ wählt. Diese Rollen R, R', welche die zur Ueberwindung der Reibung erforderliche Kraft vermindern, werden Friktionsrollen genannt. Ebenso sind z.B. in Fig. 2 die in dem ruhenden Körper Σ gelagerten Rollen R, R', auf denen ein Körper S mit seiner horizontalen Fläche sich bewegt, Friktionsrollen; denn es wird durch dieselben die Kraft vermindert, die erforderlich wäre, wenn der Körper S direkt auf der horizontalen Unterlage Σ bewegt würde. Ferner sind diese Rollen R, R' auch Friktionsrollen, wenn der Körper Σ mit denselben als Wagen auf einer Unterlage bewegt wird.


Literatur: Burg, A. v., Mechanik u. Maschinenlehre, 3. Aufl., Wien 1856, S. 286; Weisbach-Herrmann, Lehrb. d. Ingenieur- u. Maschinenmechanik, 5. Aufl., Braunschweig 1875, 1. Teil, S. 340 u. 715; Grashof, F., Theoretische Maschinenlehre, Leipzig 1883, Bd. 2, S. 300.

Burmester.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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