- Windseparation
Windseparation oder Luftseparation wird in der bergmännischen Aufbereitung (s. Bd. 1, S. 346) angewendet, wenn entweder das für die nasse Aufbereitung nötige Wasser nicht beschafft werden kann, z.B. bei der Goldaufbereitung in Westaustralien [1], oder wenn, wie bei der Aufbereitung staubreicher Kohle, diese trocken gewonnen und zugleich die Verunreinigung des Waschwassers tunlichst vermieden werden soll, weil dessen Klärung große Schwierigkeiten bereitet (vgl. a. Klärung der Waschwasser, Bd. 5, S. 501).
Die Windaufbereitung kann überhaupt nur völlig trockenes Gut und Körner von etwa 0,1 mm Durchmesser aufwärts trennen; noch feineres Material läßt sich nicht sondern. Außerdem bildet der feinste Staub einen Uebelstand des Verfahrens; man fangt ihn mittels Ventilatoren ab und läßt ihn sich in besonderen Staubkammern oder in Cyklonen (vgl. Bd. 1, S. 322) absetzen. In der Steinkohlenaufbereitung benutzt man den durch einen Ventilator erzeugten Luftstrom, z.B. nach dem Verfahren von Hochstrate (Lamprecht, Kohlenaufbereitung, S. 43), meistens nur, um aus dem gröberen Korn, während es die Siebapparate durchläuft und bevor es auf die Setzmaschinen gelangt, den seinen Staub zu entfernen [2]. Zum Teil wendet man auch Schleuderapparate (s. weiter unten) an, um durch einen schnellaufenden Schleuderteller die Feinkohle in mehrere Korngrößen zu zerlegen, die in ringförmigen Behältern aufgefangen werden, während gleichzeitig mittels Ventilators ein Luftstrom durch den Apparat gesaugt wird, der den feinsten Staub entfernt (Bauart der Königin-Marien-Hütte zu Cainsdorf). Für die Golderzaufbereitung wird auch der Schleuderapparat von Pape-Henneberg empfohlen [3], mit demselben werden durch die Fliehkraft aus dem zerkleinerten Roherz eine Anzahl Posten hergestellt, in jedem derselben finden sich angenähert gleich schwere Körner und daher neben kleinen Goldkörnern größere Quarzkörner, so daß mittels seiner Siebe angereicherte Golderze erhalten werden. Krom hat schon 1868 vorgeschlagen [4], die durch einen Luftstrom erhaltenen Posten durch einen Setzprozeß mittels Luftstöße (pneumatisches Setzen) weiter zu verarbeiten.
Literatur: Vgl. die Bd. 1, S. 350 unter [1][4] genannten Lehrbücher der Aufbereitungskunde. [1] Gmehling, A., Beitrag zur Kenntnis der westaustralischen Goldfelder, Oesterr. Zeitschr. f. Berg- u. Hüttenwesen, Wien 1898, S. 161. [2] Parent, Séparation des charbons pulvérulents par l'action d'un courant d'air, Annales des Mines, Paris 1897, S. 123. [3] Bilharz, O., Ueber Trockenaufbereitung, im besonderen über das Pape-Hennebergsche Verfahren, 1893. [4] Althaus, Die Entwicklung der mechanischen Aufbereitung in den letzten hundert Jahren, Zeitschr. für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Preußischen Staate, Berlin 1878, S. 126 und 173.
Treptow.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.