Heliostat [2]

Heliostat [2]

Heliostat. Unter den nur einen Spiegel erfordernden Heliostaten ist besonders der von Fueß in Berlin konstruierte zu erwähnen; er ist in untenstehender Figur dargestellt.

Auf einer schweren Grundplatte steht die schwach konische Säule A, die von einer drehbaren Hülse H umschlossen wird. Mit dieser ist der bogenförmige Arm B verbunden, der die zu ihm radial gerichtete, horizontale Achse O des Spiegels M trägt. Im hohlen Fuße der Säule befindet sich eine Dosenlibelle, die durch zwei gegenüberliegende Oeffnungen L sichtbar wird. Innen ist die Säule A konisch ausgebohrt; sie nimmt einen vertikalen Zapfen, die Azimuthachse, auf, die mittels einer Klammer das mit dem Arme B konzentrische Kreissegment D trägt. Auf D befinden sich nebeneinander zwei konzentrische Gradteilungen für Polhöhe (geographische Breite) und Deklination der Sonne am betreffenden Tage. Die Stundenachse y des Instruments ist in denselben Segment, und zwar koinzidierend mit dem 90°-Strich der Teilungen so gelagert, daß ihre Mittellinie zum Segmente selbst radial liegt. Auf der Stundenachse befindet sich eine drehbare und zum Festklemmen eingerichtete Hülse C, deren oberes Ende einen zu ihrer Achse senkrechten Querstab z mit zapfenförmigen Enden trägt; um diese Zapfen dreht sich ein Ring r, dessen scharfe Kante die Deklinationsteilung auf D bestreicht und als Marke zur Einstellung der Deklination dient. Ein kleiner, auf dem Querstabe z befestigter Halbkreis n ist das Zifferblatt der ebenfalls am Segmente D angeschraubten Uhr. In der Verlängerung der Ebene des Ringes r trägt ein mit diesem fest verbundener Arm ein Doppelgelenk u. das die Führung des Spiegels M an dem von seiner Fassung ausgehenden Stabe s bewirkt. Der Angriffspunkt von u und die der Spiegelfläche parallele [370] Achse x des Spiegels sind vom Mittelpunkte des Ringes r gleichweit entfernt. – Die Friktionsrolle f trägt fast die ganze Last des Spiegels, und durch das Laufgewicht L ist es möglich, diesen in allen Lagen ins Gleichgewicht zu bringen. Die Einteilung geschieht so, daß man zuerst mittels der Libelle die Grundplatte horizontal Stellt; mit Hilfe der Gradteilung für die Polhöhe stellt man nun die Breite des Beobachtungsorts ein und klemmt den Bogen D fest. Dann stellt man an diesem die Deklination der Sonne am betreffenden Tage ein. Endlich erfolgt die Einstellung der Zeit mittels des Zifferblatts n. Dann dreht man die Azimuthachse so lange, bis der Sonnenstrahl durch die kleine Oeffnung des Diopters q auf die Mitte des Diopters p fällt und stellt sie mittels der Schraube w fest; jetzt liegt die Stundenachse der Erdachse parallel, und der reflektierte Strahl behält daher seine Richtung bei. Man braucht jetzt nur noch diesen Strahl in die gewünschte Richtung zu bringen, was durch Drehung der Hülse H mit dem Bogen B und durch entsprechende Neigung oder Hebung des letzteren mittels des Bogens F geschehen kann.


Literatur: [1] Löwenherz, Bericht über die Berliner Gewerbeausstellung von 1879. – [2] Meisel, Lehrbuch der Optik, Weimar 1889.

F. Meisel.

Heliostat [2]

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • héliostat — [ eljɔsta ] n. m. • 1746; de hélio et stat ♦ Phys. Instrument d optique formé d un miroir plan mû par un mécanisme d horlogerie qui assure, malgré le mouvement apparent du Soleil, la projection en un point fixe des rayons solaires réfléchis. ⇒… …   Encyclopédie Universelle

  • heliostat — HELIOSTÁT, heliostate, s.n. Instrument alcătuit dintr un sistem optic, pus în mişcare de un mecanism de ceasornic, folosit pentru a transmite un fascicul de raze solare într o direcţie determinată. [pr.: li o ] – Din fr. héliostat. Trimis de gall …   Dicționar Român

  • Heliostat [1] — Heliostat, ein um zwei Achsen drehbarer Spiegel, der dazu dient, das Licht der Sonne unabhängig von dem veränderlichen Stand der Sonne in konstanter Richtung des Experimentierraumes zu reflektieren. Beim Handheliostaten, einem vor dem… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Heliostāt — (griech.), ein Instrument, mit dem man die Sonnenstrahlen in jede gegebene Richtung dergestalt zu lenken vermag, daß sich diese Richtung mit der scheinbaren Bewegung der Sonne nicht ändert. Es vesteht im wesentlichen aus einem in geeigneter Weise …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Heliostat — He li*o*stat, n. [Helio + Gr. ? placed, standing, fr. ? to place, stand: cf. F. h[ e]liostate.] An instrument consisting of a mirror moved by clockwork, by which a sunbeam is made apparently stationary, by being steadily directed to one spot… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Heliostat — (v. gr.), ein Apparat, das Sonnenbild stets auf einen u. denselben Punkt fallen zu lassen. a) Gravesands H. besteht in der Hauptsache aus einem Uhrwerke, welches einen Planspiegel von selbst dem Laufe der Sonne folgen läßt. Dieser H., sowie der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Heliostat — Heliostāt (grch.), ein durch ein Uhrwerk U [Abb. 783] so gelenkter Spiegel S, daß die Strahlen der fortrückenden Sonne immer nach derselben Richtung reflektiert werden …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Heliostat — Heliostat, Instrument, durch das ein Sonnenstrahl beständig auf den gleichen Punkt zurückgeworfen wird; besteht aus einem Spiegel, der durch ein damit verbundenes Uhrwerk so gedreht wird, daß er dem scheinbaren Fortrücken der Sonne folgt. In der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • heliostat — hȅliostāt m <G heliostáta> DEFINICIJA fiz. uređaj sa zrcalom koji usmjeruje Sunčeve zrake neovisno o prividnom Sunčevom kretanju ETIMOLOGIJA helio + stat …   Hrvatski jezični portal

  • heliostat — [hē′lē ō stat΄] n. [< ModL heliostata: see HELIO & STAT] a device consisting of a mirror slowly revolved by clockwork so as to reflect the sun s rays continuously in a fixed direction …   English World dictionary

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