- Ikonometer
Ikonometer (Bildmesser, Sucher, Ausschnittmesser), Vorrichtung zur Einteilung des Bildes an Handkameras (s. Kamera).
Die einfachste Gestalt des Ikonometers ist die eines aufklappbaren Metallrähmchens mit Fadenkreuz, mittels welchem man, durch ein in einem abgehenden Plättchen angebrachtes Visierloch hindurchblickend, den Bildausschnitt wahrnehmen kann. Die Größe des Rahmenausschnittes und der Abstand des Visierloches vom Rähmchen müssen entsprechend der Brennweite und dem Bildwinkel des benutzten Objektives bestimmt werden. An Stelle eines Ikonometers der beschriebenen Form stehen häufig noch andre Sucher in Verwendung. Der Waltonsche Sucher besteht aus einem kleinen Metallkästchen, in welchem eine Linse (von wenigen Zentimetern Brennweite) das Bild auf einem diagonal angeordneten Spiegel entwirft, der es nach oben auf eine Mattscheibe reflektiert, so daß der Apparat unter Augenhöhe gehalten werden kann. Bei Talbots Doppelsucher ist der Spiegel umzulegen; die Linse[167] entwirft sodann das Bild unmittelbar auf die in der Rückwand eingelaufene Mattscheibe (vgl. Kamera) und es kann daher der Apparat sich in Augenhöhe befinden. Gleichfalls für die Durchsicht ist der Newtonsche Sucher, eine in einem geschwärzten Metallrähmchen gefaßte bikonkave Verkleinerungslinse, bestimmt. Ein interessanter neuer Sucher (»Sellar«) für Draufsicht wurde von Martin in Rathenow erfunden. Es ist ein Hohlspiegel mit einer Sattelfläche; er weist nämlich in der Richtung der Visierlinie eine konkave, in der dazu senkrechten Richtung eine zum Zwecke der Beseitigung der starken Verzeichnungen zonenweise verschiedene Werte aufweisende konvexe Krümmung auf. Außerdem gibt es noch einige Arten von Suchern, welche aber seltener verwendet werden, z.B. das Plesiometer, vom Aussehen eines kleinen Taschenfernrohrs, welches auch als Einstellupe und Entfernungsmesser benutzbar ist, u.s.w.
Literatur: Eder, J.M., Ausführl. Handbuch der Photographie, 1. Teil, 2. Hälfte, Halle a. S. 1893; Ders., Jahrbuch f. Photogr. u. Repr., Halle a. S. 1907.
A.W. Unger.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.