Lasurstein

Lasurstein

Lasurstein, Lapislazuli, Lasurit, ein nicht vollkommen homogenes Mineral, Natrontonerdesilikat mit Natronkalksulfat nebst etwas Eisenoxyd und Schwefelkies; chemische Zusammensetzung nicht genau bekannt, weil schwankend; nach Bäckström und Brögger ein Gemenge von Hauyn mit Ultramarin. Kristallisiert regulär, selten deutlich; meist derb und in kleinkörnigen Aggregaten eingesprengt. Dunkelblau, weiße Flecken durch Kalkspat, gelbe durch Schwefelkies; glas- bis fettglänzend, kantendurchscheinend bis undurchsichtig. Bruch muschelig bis uneben. Härte = 51/2. Spez. Gew. 2,38–2,42.

Verliert beim Erhitzen seine schöne blaue Farbe und schmilzt vor dem Lötrohr zu einem weißen Glas. Manche Lasursteine werden beim Erhitzen (Rotglut) dunkelblau oder grünlich-blau. Salzsäure zersetzt ihn unter Abscheidung von Kieselsäure und Freiwerden von Schwefelwasserstoff. Die wichtigsten Fundorte sind Badakschan am Oberlauf des Amu Darja in Afghanistan, dann bei Talaja am Weltende des Baikalsees in Sibirien, an beiden Orten im Kalk. Im Altertum als Schmuckstein und zum Gravieren (Kamee) sehr beliebt. Die dunkelblauen, möglichst reinen Steine werden auch jetzt noch zu Schmucksteinen verarbeitet, entweder in tafelartigen oder mugeligen, nie in Brillantformen oder in Fasettenschliff. Weniger reine Steine werden zu Luxusgegenständen (Schwersteine, Leuchter, Vasen, Schalen u.s.w.), auch zum Belegen von Metall (Furnier) und zu Mosaik verwendet. Die Verwendung zur Darstellung von natürlicher Ultramarinfarbe ist durch das künstliche Ultramarin überholt. Der Stein kann mit einer kupfernen Säge und Schmirgel zersägt werden; man schleift ihn auf einer Bleischeibe mit Schmirgel und poliert mit Tripel auf einer Zinnplatte. Die Politur hält nicht lange vor. Preis der reinen dunkelblauen Steine pro Kilogramm 300–600 M. blaß- und grünlichblaue Steine sind billiger.


Literatur: Bauer, Edelsteinkunde, Leipzig 1895; Gürich, G., Das Mineralreich, Neudamm 1897.

Leppla.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Lasurstein — Lasurstein, Mineral von schön blauer Farbe, krystallisirt in tesseralen Formen, erscheint meist derb, in körnigen Aggregaten; Härte 5 bis 6, specifisches Gewicht 2,3 bis 2,4, fett bis glasglänzend, kantendurchscheinend; besteht aus Thonerde,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lasūrstein — (Lasurit, Lapislazuli, armenischer Stein), ein schwefelhaltiges Calcium , Natrium , Aluminiumsilikat, das seine prachtvoll lasurblaue Farbe einer ähnlichen Verbindung verdankt wie das Ultramarin, kommt meist derb und eingesprengt, selten in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lasurstein — Lasūrstein (Lapis Lazŭli), Gemenge des Lasurits, eines lasurblauen, glasartig fettglänzenden Minerals (bestehend aus Kieselsäure, Tonerde, Natron, Kalk und Schwefelsäure), mit andern Mineralien (Diopsid, Kalzit, Pyrit etc.), kommt in …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Lasurstein — Lasurstein, lapis lazuli, Mineral aus der Ordnung der Thonerden zur Sippschaft des Leucits gehörig, von lasurblauer, himmelblauer und schwärzlichblauer Farbe; die selten vorkommenden Krystalle sind Rautendodekaëder; besteht aus einem Silicat von… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Lasurstein — Lapislazuli Gesteinsblock Lapislazuli, auch Lapis Lazuli (Lapis lazuli), Lasurstein oder kurz Lapis genannt, ist ein blauglänzendes Mineralgemisch, das je nach Fundort aus unterschiedlichen Anteilen der Minerale Lasurit, Pyrit, Calcit, sowie… …   Deutsch Wikipedia

  • Lasurstein, der — Der Lasūrstein, des es, plur. die e, S. Lazur. Michaelis bemerkt 2 Mos. 27, 18, daß die Alten unsern heutigen Lasurstein auch Sapphir zu nennen gepflegt, unter welchem Nahmen er auch bey dem Plinius vorkommt …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Lasurstein — Lapislazuli; Lasurit * * * La|sur|stein 〈m. 1〉 = Lapislazuli * * * La|sur|stein: svw. ↑ Lapislazuli. * * * La|sur|stein, der: Lapislazuli …   Universal-Lexikon

  • Lasurstein — La|sur|stein 〈m.; Gen.: s, Pl.: e; Min.〉 = Lapislazuli …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Lasurstein — La|sur|stein der; [e]s, e: svw. ↑Lapislazuli …   Das große Fremdwörterbuch

  • Lasurstein — La|sur|stein vgl. Lasurit …   Die deutsche Rechtschreibung

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