Laubsäge, Laubsägemaschinen

Laubsäge, Laubsägemaschinen

Laubsäge, Laubsägemaschinen. Den Laubsägen und Laubsägemaschinen (Ausschneid-, Decoupier-, Schweifsägen) ist ein dünnes, schmales Sägeblatt mit seiner Zahnung eigentümlich; sie eignen sich deshalb zum Aussägen beliebig geschweifter Figuren (Laubwerk) aus Holz, Bein, Horn, Celluloid, Metallen u.s.w.

Die Sägeblätter für Laubsägebogen haben im allgemeinen eine Länge von 125–130 mm, diejenigen für die Laubsägemaschinen eine solche von 130–300 mm. Die Breite der 0,2–0,6 mm dicken Sägeblätter beträgt für Holz 0,5–5 mm, für Metall 1,5–4 mm; der Querschnitt ist entweder rechteckig oder an der Rückseite verjüngt und abgerundet. Die Anzahl der Zähne schwankt zwischen etwa 3 bis 20 auf 1 cm Länge; es gibt auch Sägeblätter mit ausgesetzten Zähnen (Rapidsägen). Die Maschinensägeblätter kommen mit ungeschränkten, geschränkten und gefeilten Zähnen im Handel vor. Die einfache Laubsäge zum Sägen von Hand besteht aus einem U-förmigen Bogen, der entweder aus einem Stück oder zum Verstellen für verschieden lange Sägeblätter aus zwei Teilen (Fig. 1) gebildet ist.

Die Laubsägemaschinen können in zwei Gruppen eingeteilt werden: a) mit Rahmen, b) mit Federspannung (ohne Rahmen). Sie werden für Hand-, Fuß- und Kraftbetrieb eingerichtet. Maschinen, die für Holz und Metall bestimmt sind, haben bisweilen veränderliche Geschwindigkeiten; auch findet man die Maschinen mit einer Bohrvorrichtung (und eventuell einem Fräsapparat) ausgestattet. Die Auf- und Abbewegung des Sägeblatts erfolgt durch das Kurbelgetriebe. Der Tisch für die Auflage der Arbeitsstücke ist häufig schräg einstellbar. Damit die Zeichnung immer sichtbar bleibt, besitzen die Maschinen vielfach eine Vorrichtung zum Wegblasen der Späne.

Bei den Laubsägemaschinen mit Rahmen bildet das Sägeblatt zusammen mit dem Rahmen entweder ein starres System, das in Führungen senkrecht auf- und abbewegt wird [2], S. 89, oder (selten) das im Bogen um einen festen Punkt (z.B. um die Mitte der kurzen Seite des Rahmens) auf- und abschwingt. An Stelle des starren Rahmens findet man auch Maschinen mit beweglichen Rahmenteilen (Fig. 2). Hierbei sind die beiden Hängestangen des Rahmens je in ihrer Mitte drehbar am Gestell der Maschine beteiligt und[76] je am Ende gelenkig einerseits durch das Sägeblatt, anderseits durch eine Zugstange verbunden.. Bei den Laubsägemaschinen mit Federspannung (ohne Rahmen) ist das Sägeblatt durch Führungsstangen unten mit dem Kurbelgetriebe und oben mit einer Bogen- oder Spiralfeder in Verbindung, welche das Sägeblatt stets gespannt erhält. Die obere Führung kann entweder mit dem Gestell der Maschine (durch einen weit ausladenden Bügel) in Verbindung sein (Fig. 3) oder sie wird – unabhängig vom Gestell – an der Decke der Werkstätte mit Stützen oder Spannstangen befestigt, so daß unbegrenzt große Werkstücke bearbeitet werden können (Fig. 4). Bei der Decoupiersäge (Fig. 4) ist der Kurbelzapfen mit der unteren Führungsstange durch einen Riemen verbunden. Der Sägenhub ist verstellbar; die Spannung der Sägeblätter kann ihrer Stärke entsprechend verändert werden. Die obere Sägenführung ist durch Kurbel und Zahnstange einstellbar, so daß verschieden lange Sägeblätter verwendet werden können.


Literatur: [1] Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 2, Berlin 1901. – [2] Ledebur, A., Die Verarbeitung der Holze auf mechanischem Wege, Braunschweig 1881.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 4.
Fig. 4.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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