- Papiereimer
Papiereimer werden entweder aus Pappe durch heißes Pressen oder aus Papierstoff, meist Holzschliff, ebenfalls durch Pressen, hergestellt und zeichnen sich durch ihre Nahtlosigkeit, durch ihr geringes Gewicht und dadurch aus, daß sie nicht leicht zerbrechen.
Bei der ersteren Herstellungsmethode kann die in Fig. 1 dargestellte hydraulische Heißpresse in Anwendung kommen, welche aus der auf einem Preßtisch D stehenden, durch Dampf heizbaren Hohlform, Matrize A, in welche der vorgepreßte Eimer eingesetzt wird, und aus der darüber an dem Preßbalken E befestigten und ebenfalls heizbaren Vollform, Patrize B, besteht. Durch Ingangsetzung des hydraulischen Plungers wird die erstere gegen die letztere mit entsprechendem Druck gepreßt und dadurch das Formen des Eimers vollendet. Damit dieser nicht in der Matrize stecken bleibt, besitzt dieselbe einen auf Federn ruhenden Doppelboden L, durch welchen der Eimer nach dem Aufhören des Druckes aus der Matrize herausgeschoben wird; damit aber derselbe nicht auf der Patrize haften bleibe, ist diese wieder oben mit einem ebenfalls federnden Ring R umgeben, der beim Pressen vom Rande des Eimers nach aufwärts geschoben wird, dann aber infolge der Wirkung der Federn denselben von der Patrize ablöst. Um die zu pressenden Arbeitsstücke leicht in die Matrize einsetzen zu können, sitzt diese auf einem auf Federn ruhenden Wagen H (Fig. 2) und kann aus und ein gefahren werden, weshalb die Dampfröhren m und m' biegsam sein müssen. Nach der zweiten Methode kann der Eimer mittels der Vorrichtung Fig. 3, die ebenfalls eine Presse darstellt, hergestellt werden. Dieselbe besteht aus dem Preßtisch A, auf dem sich die durchlochte Metallform E befindet, über welche ein Sieb Ei, dann ein Kautschukmantel F und schließlich wieder eine durchlochte Form M gesetzt ist. Durch Ingangsetzung des hydraulischen Apparates wird der Tisch A mit allen darauf befindlichen, früher erwähnten Vorrichtungen wasserdicht gegen[803] die Kante des kreisförmig konstruierten Druckbalkens gepreßt, wobei die Form in die Höhlung des zylindrisch gestalteten Druckbalkens hineinragt. Wird nun durch das Rohr K breiiger Holzstoff zwischen das Sieb E und die Kautschukform F eingepumpt, so legt sich die letztere an die äußere Form an, und es findet die teilweise Entwässerung durch das Sieb in das Innere der Form E statt, während der Faserstoff zwischen den beiden Formen zurückbleibt. Um denselben nun noch mehr zu entwässern, wird der Hohlraum H mit gepreßtem Wasser gefüllt, etwa durch Verbindung mit einem Akkumulator, wodurch ein entsprechender Druck auf die Kautschukform ausgeübt wird. Nach dem Senken des Tisches A kann der gepreßte Eimer abgenommen, getrocknet und der Appretur zugeführt werden, die aus dem Abdrehen, aus dem Ansetzen eiserner Handhaben oder Bügel, dem Anstreichen und Lackieren besteht.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.