Petroleumseifen

Petroleumseifen

Petroleumseifen. Benzin und Petroleum besitzen ein großes Fett- und Schmutzlösungsmittel, weshalb das erstere in der Trockenwäscherei ausgiebig Verwendung findet, und Petroleum hat man in der Weise nutzbar zu machen gesucht, daß man es neben Seife und Soda mit herangezogen hat. Es so zu verwenden, ist nicht empfehlenswert, da die Wäscherinnen durch die sich bildenden Dämpfe stark belästigt werden und es nur zu leicht vorkommen kann, daß die fertige Wäsche den unangenehmen Petroleumgeruch zeigt. Es hat sich deshalb schon früh das Verlangen gezeigt, Seifen mit einem Gehalt an Petroleum herzustellen. Da Seife in Petroleum nicht löslich ist, ist dies nur auf Umwegen zu erreichen.

Bereits auf der Weltausstellung in Paris 1878 waren Petroleumseifen ausgestellt. Sie waren mit Hilfe von Carnaubawachs hergestellt. Dieses Wachs läßt sich teilweise mit Aetzkalilösung verseifen, während ein anderer Teil, der Myricilalkohol, dabei frei wird, und dieser letztere, der sowohl in Seifenwasser wie in Petroleum löslich ist, muß nach A. Livache als Vermittler der Einverleibung von Petroleum in Seife angesehen werden. Die so hergestellten Petroleumseifen haben keine Bedeutung erlangt; sie waren mutmaßlich zu teuer. Heute stellt man nach Otto Spangenberg [1] solche Seifen in der Weise her, daß man den fertigen Seifen nach genügender Abkühlung eine den Kohlenwasserstoff, außer Petroleum auch Tetrahydronaphthalin (Petrain), enthaltende Emulsion einrührt. Letztere wird hergestellt, indem man einer Fettsäure, am besten Olen, Rizinusölfettsäure oder Türkischrotöl (Rizinusölsulfosäure) den Kohlenwasserstoff beimischt und dann soviel Aetzlauge hinzufügt, wie zur Verseifung der Fettsäure erforderlich ist. Auf 100 Teile Kohlenwasserstoff genügen 15 bis 20 Teile Fettsäure, um eine gute, sich der Seife leicht einfügende Emulsion zu erhalten. Notwendig ist für eine sachgemäße Herstellung ein mit gut schließendem Deckel und kräftigem Rührwerk versehener Kessel, da die Seifen nach Zugabe der Emulsion meistens sehr dick werden und ein gleichmäßiges Durcharbeiten ohne Rührwerk kaum möglich ist.


Literatur: [1] Deite-Schrauth, Handbuch der Seifenfabrikation, 4. Aufl., 1. Bd., S. 361, Berlin 1917.

Deite.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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