- Stoßen, Stoßmaschinen
Stoßen, Stoßmaschinen. Stoßen bezeichnet ein dem Hobeln (s.d.) analoges Metallbearbeitungsverfahren durch Spanabnahme. Zum Unterschied vom Hobeln bewegt sich das Werkzeug (Stoßstahl) in der Richtung der Längsachse des Stößels auf- und abwärts, und es können durch Stoßen Arbeitsstücke mit komplizierten Umrißformen, sofern sie nur gerade Mantellinien aufweisen, bearbeitet werden. Wesentlich ist den Stoßmaschinen ein auf und ab gehender Schlitten (Stößel), der am unteren Ende den Stoßstahl trägt. Die Bewegung des Schlittens erfolgt durch oszillierende (Kurbelgetriebe mit Kulissenhebel) oder rotierende Kurbelschleife zur Erzielung eines raschen Rücklaufs in Verbindung mit einer Stufenscheibe, um die Geschwindigkeit dem Wege des Schlittens anpassen zu können, oder durch Schraubenspindel und Mutter oder Zahnstange und Rad.
Fig. 1 zeigt eine Stoßmaschine mit Kulissenbetrieb (Breuer, Schumacher & Co. in Kalk bei Cöln), Fig. 2 eine solche mit Schraubenspindellbetrieb[332] und verstellbarer Stößelführung, so daß der Stößel nur insoweit ungestützt ist, als es die Höhe des Arbeitsstücks erfordert. Die Veränderung des Stößelwegs erfolgt in einer für den Arbeiter bequem liegenden Höhe; das gleiche ist bei der Stoßmaschine Fig. 3 der Fall, die außerdem eine schräg einstellbare Stößelführung besitzt. Eine Stoßmaschine mit veränderlicher Ausladung ist in Fig. 4 dargestellt. An besonderen Ausführungen von Stoßmaschinen sind die Lokomotivrahmenstoßmaschinen zu erwähnen, die zum gleichzeitigen Bearbeiten einer Anzahl aufeinander gelegter Rahmenbleche dienen. Fig. 5 (Elsässische Maschinenbaugesellschaft Grafenstaden) zeigt eine solche; die eigentlichen Stoßmaschinen sind an Ständern quer verschiebbar, und diese können selbst wieder auf dem als Aufspannplatte dienenden Bett der Maschine verschoben werden. In der Regel sind zwei oder drei solcher verschiebbarer Stoßmaschinen angeordnet.
Literatur: [1] Fischer, H., Die Werkzeugmaschinen, Bd. 1, 2. Aufl., Berlin 1905. [2] Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1902, S. 84.
A. Widmaier.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.