Thomsonsche Gleichung

Thomsonsche Gleichung

Thomsonsche Gleichung in der Wärmetheorie. Wirkt auf die Oberfläche eines Körpers lediglich ein gleichmäßig verteilter Normaldruck von p pro Flächeneinheit und es wird p um Δp erhöht, ohne daß Wärme zu- oder abgeführt wird, so ändert sich die Temperatur t des Körpers um einen Betrag, welchen zuerst W. Thomson feststellte [1] S. 283:

Δt = α v0/cp A T Δp,

weshalb diese Beziehung mitunter die Thomsonsche Gleichung genannt wird.

Es bedeuten darin α den kubischen Ausdehnungskoeffizienten (s.d.), cp die spezifische Wärme (s.d.) bei konstantem Druck, 1/A = 424 das mechanische Wärmeäquivalent (s.d.), T = 273 + t die absolute Temperatur (s.d.) und v0 das Volumen der Gewichtseinheit, welches dem Anfangsdrucke p bei t = 0° entsprechen würde. Eine ähnliche Formel besteht für axial beanspruchte Stäbe [2] S. 91, [4] S. 517, [8]. Die Thomsonsche Gleichung ergibt sich aus den Hauptgleichungen der Wärmetheorie (s.d.) für unendlich kleine Aenderungen Δp = d p, Δt = dt, bleibt aber für feste und flüssige Körper auch bei erheblichen endlichen Δp (welchen nur kleine d t entsprechen) genügend genau und ist für solche durch Versuche von Joule u.a. bestätigt worden [2], [3], [4] S. 481, 517. Vgl. Kompressionswärme.


Literatur: [1] Thomson, On the dynamical theory of heat etc., Edinburgh Transactions 1851, XX, S. 270. – [2] Joule, On the thermal effects of compressing fluids, Phil. Transactions 1859, CIL, S, 133. – [3] Ders., On some thermodynamic properties of solids, Phil. Transactions 1859, CIL, S. 91. – [4] Rühlmann, Handbuch der mechan. Wärmetheorie I, Braunschweig 1876, S. 475, 476, 481, 492, 517, 524 u.s.w. – [5] Wüllner, Lehrbuch der Experimentalphysik, II, Die Lehre von der Wärme, Leipzig 1896, S. 598. – [6] Chwolson, Lehrbuch der Physik, III, Die Lehre von der Wärme, Braunschweig 1905, S. 562. – [7] Winkelmann, Handbuch der Physik, III, Wärme, Leipzig 1906, S. 637. – [8] Weyrauch, Grundriß der Wärmetheorie II, Stuttgart 1907, S. 388, 389.

Weyrauch.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Thomsonsche Schwingungsformel — Mit der Thomsonschen Schwingungsgleichung lässt sich die Resonanzfrequenz f0 eines Schwingkreises mit der Kapazität C und der Induktivität L berechnen. Sie wurde 1853 von dem britischen Physiker William Thomson, dem späteren Lord Kelvin, entdeckt …   Deutsch Wikipedia

  • Thomsonsche Schwingungsgleichung — Mit der Thomsonschen Schwingungsgleichung lässt sich die Resonanzfrequenz f0 eines Schwingkreises mit der Kapazität C und der Induktivität L berechnen. Sie wurde 1853 von dem britischen Physiker William Thomson, dem späteren Lord Kelvin, entdeckt …   Deutsch Wikipedia

  • Resonanzwiderstand — Der Resonanzwiderstand ist eine Resonanzerscheinung in einem schwingungsfähigen System. Er bezeichnet den Scheinwiderstand eines Schwingkreises bei Resonanz. Der Schwingkreis muss hierbei mindestens aus zwei Energiespeichern verschiedener… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Physikern — Die Liste von Physikern ist alphabetisch sortiert und enthält nur Forscher, die wesentliche Beiträge zum Fachgebiet geleistet haben. Die Liste soll neben den Lebensdaten das Fachgebiet des Forschers nennen und wenige Stichworte zu den Aspekten… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Persönlichkeiten der Elektrotechnik — Liste von Persönlichkeiten, die Beiträge im Bereich der Elektrotechnik geleistet haben: Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Elektrischer Schwingkreis — Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C), die elektrische Schwingungen ausführen kann. Bei diesem LC Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der… …   Deutsch Wikipedia

  • LC-Glied — Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C), die elektrische Schwingungen ausführen kann. Bei diesem LC Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der… …   Deutsch Wikipedia

  • Parallelschwingkreis — Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C), die elektrische Schwingungen ausführen kann. Bei diesem LC Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der… …   Deutsch Wikipedia

  • Reihenschwingkreis — Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C), die elektrische Schwingungen ausführen kann. Bei diesem LC Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der… …   Deutsch Wikipedia

  • Siebkette — Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C), die elektrische Schwingungen ausführen kann. Bei diesem LC Schwingkreis wird Energie zwischen dem magnetischen Feld der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”