- Bimsteine
Bimsteine, künstliche, kommen in regelmäßigen Stücken (vierseitigen abgenutzten Pyramiden) von verschiedener Größe, Feinheit (Korn) und Härte in den Handel und dienen hauptsächlich in der Tischlerei zum Abschleifen von Holz und im Anstreicher- und Lackierergewerbe zum Ab- und Glattschleifen von Verkittungen und Anstrichen.
Sie werden ihrer handlichen Form und ihrer Reinheit wegen (sie enthalten nur gleichartiges Material und keine Sandkörner oder Steine), wenngleich sie weniger scharf angreifen, den natürlichen Bimssteinen vorgezogen. Die künstlichen Bimssteine bestehen teils aus natürlichem gepulverten Bimsstein, der mit Bindemitteln wie Wasserglas, Magnesiazement, Leimlösung u.s.w. zu einem Teig angemacht, in Formen gepreßt und dann bei einer höheren oder niedreren Temperatur getrocknet werden, teils aus solchen Materialien, die, im Feuer gebrannt, zu einer porösen, bimssteinartigen Masse zusammensintern. Man glüht Quarzsand, mischt ihn mit gebranntem oder gepochtem Ton, mahlt das Ganze zu seinem Pulver und bringt die in tönernen Kapseln geformten Massen in den Brennofen, wo sie zu einer harten, porösen Masse zusammenbacken. Die Verwendung der Steine ist verschieden, naß oder trocken; zum Schleifen von Holz taucht man dieselben zuerst in Salzwasser, und dann wird erst mit Oel oder Unschlitt geschliffen. Auch zum Trockenschleifen von Holz werden sie angewendet; zum Abschleifen von Verkittungen und Anstrichen kann naß oder trocken geschliffen werden. Die Worbesschen Holzschleifsteine sind ein ähnliches Fabrikat wie die künstlichen Bimssteine, in ihrer Masse seiner und bestehen aus feinst gemahlenem Bimsstein, der mit Leim angemacht und dann geformt und getrocknet wird. Diese fertig geformten Steine werden nicht in der Wärme getrocknet, weil sich sonst der Leim an die Oberfläche zieht und diese zu hart wird. Scheuersteine nennt Tukett eine in den Handel gebrachte künstliche Bimssteinmasse, die durch Vermischen von scharfem Sand und Steingrieß mit Zement, gebranntem Kalk und Wasser und Pressen der Mischung in Formen hergestellt wird.
Andés.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.