Fabrikationsgasmesser [2]

Fabrikationsgasmesser [2]

Fabrikationsgasmesser. Neben den in Bd. 3, S. 527, beschriebenen nassen Gasmessern werden neuerdings noch zwei besondere Arten trockener Messer benutzt.

Zur ersten Art gehören die Flügelradgasmesser, bei denen die Strömungsgeschwindigkeit bestimmt wird. Fig. 1 zeigt einen solchen Messer nach Marsh im Schnitt, Fig. 2 die Ansicht der Abschlußplatte des Einsatzes. Das Gas durchstreicht zuerst ein Rückschlagventil [249] v und fließt dann durch mehrere Kanäle der Abschlußplatte (Fig. 1). Ueber dieser Platte befindet sich ein wagerechtes Rad mit schräg gestellten Flügeln, dessen senkrechte Achse in Steinlagern läuft. Das Rad wird durch das strömende Gas in Drehung versetzt, und diese Drehung wird durch einen Schneckentrieb auf das oben sichtbare Zählwerk übertragen. In der Abschlußplatte (Fig. 2) befindet sich außer den Oeffnungen a noch ein schräg gebohrter Kanal b mit dem Schieber c. Durch Verschiebung des letzteren kann der Messer auf eine bestimmte Durchflußmenge eingestellt werden. Kleine Gasmengen können nicht zu den Kanälen a gelangen, da sie das Rückschlagventil v (Fig. 1) nicht zu heben vermögen. Sie fließen durch den einzigen Kanal b (Fig. 2) auf das Rad und wirken dann mit vollem Gasdruck [1].

Die zweite Art stammt von Thomas und beruht darauf, daß man das strömende Gas durch einen elektrischen Heizkörper derart erwärmt, daß zwischen Gaseingang und -ausgang stets derselbe Temperaturunterschied herrscht. Die dazu nötige elektrische Energie wird gemessen. Sie ist direkt proportional dem Gewicht der durchfließenden Gasmenge. Fig. 3 gibt einen Thomas-Messer im Schnitt wieder. Er besteht aus einem gußeisernen Gehäuse A, in dem sich der Heizkörper B, der aus geeignetem Widerstandsmaterial hergestellt ist, befindet. Vor und hinter B sind die. Thermometer E angebracht. Sie sind aus kräftigen, siebförmig angeordneten Widerstandsdrähten hergestellt und bilden zwei Zweige einer Wheatstoneschen Brücke, die den Reguliermechanismus durch Ablenkung einer Galvanometernadel beeinflussen und dadurch den Stromzufluß zum Heizkörper regeln, um die Temperaturerhöhung des Gases konstant zu halten. Der Stromverbrauch wird durch eine Schreibvorrichtung aufgezeichnet; er beträgt stündlich 1 KW. für 2000 cbm Gas. Das zu messende Gas muß in seiner Zusammensetzung ziemlich konstant sein und darf kein Wasser in Nebelform enthalten [2].


Literatur: [1] Journal für Gasbeleuchtung 1906, 213; 1907, 542; D.R.P. Nr. 145931. – [2] Journ. s. Gasbel. 1911, 934 ff.; 1912, 121; »Wasser und Gas« 1911/12, 328.

W. Bertelsmann.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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