Kuhkoten

Kuhkoten

Kuhkoten, in der Färberei, besonders Türkischrotfärberei, die Verwendung von Kuhkot zu Bädern.

Die Stücke werden zu diesem Zweck zunächst durch die Passagekufe gezogen, welche auf ca. 5000 l Wasser 350 kg Kuhmist, 17 l Wasserglas und 50 kg Kreide enthält. Man setzt die Stücke der Einwirkung dieses auf 80° C. gebrachten Bades ca. 1 Minute aus. Das Nachbessern erfolgt mit 5 l eines Bades aus 100 l Wasser, 60 kg Kuhkot, 25 kg Kreide und 10 l Wasserglas für je ein Stück. Nach dieser Operation kommt die Ware auf die sogenannte Rundkufe, in welcher sie einem Bade von ca. 700 l Wasser, 70 kg Kuhmist für je 10 Stück bei einer Temperatur von 80° C. 1/2 Stunde umläuft, um hierauf auf dem Clapot (s. Tuchfabrikation) gewaschen zu werden. Sodann bringt man die Waren nochmals auf die mit 35 kg Kuhmist nachgebesserte Rundkufe, läßt wiederum 1/2 Stunde umlaufen und wäscht endlich auf dem Clapot 1/2 Stunde. – An Stelle der angegebenen Mischungen werden auch andre benutzt. Die Wirkung des Kuhmistes beruht auf seinem Gehalt an Phosphaten, welche auf Tonerde und Eisen einen fällenden Einfluß ausüben. Man kann ihn deshalb durch arsensaures Natron ersetzen.

R. Möhlau.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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