Richtpaar und Richtpaarung

Richtpaar und Richtpaarung. Zwei Körper, die durch ein kinematisches [425] Elementenpaar so beweglich verbunden sind, daß der eine Körper gegen den andern eine geradlinige Parallelbewegung vollzieht, bilden ein Richtpaar [1].

In Fig. 1 besteht das Richtpaar aus einem Vollprisma Σ und einem entsprechenden Hohlprisma S, von denen das eine gegen das andre in geradliniger Führung bewegt werden kann. Ein Richtpaar wird dieser Gestaltung entsprechend von Reuleaux [2] ein Prismenpaar genannt. In Fig. 2 ist ein andres Richtpaar dargestellt. In der Platte Σ befinden sich zwei parallele Schlitze, und eine Stange S ist mit zwei zylindrischen Zapfen versehen, die in den Schlitzen passend gleiten. Das kinematische Element in der Platte Σ besteht aus den vier ebenen Schlitzflächen, an denen die Zapfen entlang gleiten, und aus der oberen ebenen Plattenfläche. Das kinematische Element des Körpers S besteht aus den beiden Zylinderflächen der Zapfen und aus der unteren ebenen Stangenfläche, die auf der Platte gleitet. Eine derartige Verbindung zweier Körper, so daß der eine gegen den andern eine geradlinige Parallelbewegung vollziehen kann, heißt auch eine Richtpaarung.

Literatur: [1] Burmester, L., Lehrbuch der Kinematik, Leipzig 1888, Bd. 1, S. 267. – [2] Reuleaux, Theoretische Kinematik, Braunschweig 1875, S. 94.

Burmester.

Fig. 1.

Fig. 2.