- Schwimmtor
Schwimmtor (Ponton), ein Schleusentor, das, mit zwei Wänden oder Torhäuten versehen, einen hohlen, schwimmfähigen Körper bildet, sehr zweckmäßig für große Schleusen [1].
Eine besondere und bisher die größte Art Schwimmtor ist das Sperrschiff [2] zunächst der Abzweigung des sogenannten Donaukanals vom Donaustrom zu Nußdorf in Wien (s. die Figur). Das Sperrschiff hat die Aufgabe, den Wiener Donaukanal bei Hochwässern und Eisgängen im Donaustrom zum Schütze der Stadt Wien so abzuschließen, daß im Donaukanal der Hochwasserstand ermäßigt und der Eisgang vollständig abgehalten wird. Zu diesem Zwecke wird das Sperrschiff schwimmend in die Absperrichtung derart gebracht, daß es sich am linken Ufer an ein festes und am rechten Ufer an ein bewegliches Widerlager stützt; dann wird das Schiff so tief gesenkt, daß das Durchflußprofil bis auf einen offen bleibenden Streifen an der Flußsohle abgeschlossen ist. Das Sperrschiff besteht aus einem 48,5 m langen, in der Mitte 9,5 m breiten und 5,7 m hohen eisernen Schiffsrumpf. Der unter einem Zwischendeck gelegene Schiffsraum ist durch vier wasserdichte Querschotten in fünf Kammern unterteilt, von denen die vier Seitenkammern zur Aufnahme eines Wasserballastes, die mittlere Kammer zur Aufnahme eines seiten Ballastes zur Senkung des Sperrschiffs bestimmt sind. Die Hebung des Schiffs erfolgt durch Auspumpen der Wasserkammern. Damit in dem offen bleibenden Streifen zwischen dem Boden des Sperrschiffs und der Flußsohle das Einrinnen des Eises verhindert werde, können an der Vorderwand des Schiffskörpers eiserne Nadeln eingestellt werden, welche bis zur betonierten Flußsohle reichen und sich da in einem eisernen Rechen stützen.
Literatur: [1] Handbuch der Ingenieurwissenschaften, 3. Teil, Bd. 8. [2] Engerth, Das Schwimmtor zur Absperrung des Wiener Donaukanals, Wien 1884.
Pachnik.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.