Bündelpresse

Bündelpresse

Bündelpresse (Packpresse) dient in Baumwollspinnereien dazu, im Packpressenkopf aus einer Anzahl gezopfter Strängen, die von der Garnnummer abhängt, ein Paket, Bündel zu formen, um es zum Versand geschickt zu machen.

Der Mechanismus zur Bewegung des Pressentisches c (Fig. 1) ist verschiedener Art. Er kann als Kolben ausgebildet sein und so in einem starken Gußzylinder durch Wasserdruck bewegt werden [1]. Der Pressentisch kann auch durch einen Kniehebel [2] oder eine Schraubenspindel [3] bewegt werden. Eine Packpresse mit Räderantrieb zeigt Fig. 1 im Schnitt, Fig. 2 in der Seitenansicht [4]. Die Riemenscheibe Ar treibt mittels Kolben e und Transportrad das 96er an der Welle f und diese mit starkem 10er Stirnrad das 76er. An einem Stift Z des letzteren sind zwei Schubstangen g, g1, angehängt, die den Pressenkopf c von unten fassen. Auf zehn Umdrehungen der Antriebswelle e macht das Rad 1/5 Umdrehung und schiebt den Tisch c nach oben, weich letzterer die Strängen im Gehäuse a so zusammenpreßt, daß sie miteinander ein vierseitiges Prisma bilden. Zwischen den beweglichen Schienen a des Pressengehäuses werden Schnüre eingelegt und über dem Bündel verknüpft. Papier bildet die Umhüllung des Garnpakets, und auf einem Schild wird die Garnnummer und Qualität bezeichnet. – Der Schuh x am Kurbelrad stellt mit der vertikalen Stange m die Maschine ab, wenn der Druck groß genug ist, und das Sperrad p verhindert das Zurückspringen des Pressentisches. Das Strangengehäuse a kann, behufs Einlegens der Docken, auseinander gelegt werden durch Umklappen der Schienen a1, a2.

Ein Paket enthält, je nachdem es 5 oder 10 Pfund wiegt, auch fünf- oder zehnmal so viel Schneller, als die Nummer angibt. Auch enthält jede Docke fünf resp. zehn Schneller, so daß nach der Formel N = L/G, weil immer L/G = 1 · N, die auf dem Paketschild enthaltene Anzahl Docken auch die Nummer angibt, die der Faden im Paket hat.


Literatur: [1] Bulletin de la soc. Industr. de Mulhouse, 16. Bd., S. 247. – [2] Prechtl, Techn. Encykl., 1. Bd., S. 353, mit Abbild., Stuttgart 1831–67. – [3] Berliner Gewerbeblatt, 11. Bd., S. 5. – [4] Johannsen-Nieß, Baumwollspinnerei, Leipzig 1902, S. 544.

Boßhard.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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