Delta

Delta

Delta, die Δ-förmigen Aufschüttungsformen der Flüsse an ihren Mündungen.

Die Spitze des Dreieckes (Deltas) liegt flußaufwärts, die Basis bildet das Ufer des Mündungsraumes. Soweit die Ablagerungen ein grobes Korn besitzen, also Schotter, Schutt oder Kies sind, werden die Deltaformen bei möglichst unvermitteltem und starkem Erweitern des Ueberschwemmungsbereiches der Flüsse mehr den Schuttkegeln ähnlich sehen. Ist aber die Aufschüttung der Flüsse von seinem, sandigem oder schlammigem Korn, so stellen die Deltas sehr flache und nahezu ebene Flächen dar. Sie entstehen in erster Linie durch eine ziemlich plötzliche Verminderung der Stoßkraft des fließenden Wassers, die letzteres zwingt, die von ihm mitgeführten Schlamm-, Sand- oder Kiesteile fallen zu lassen und aufzuschütten. Solche Fälle treten ein an der Mündung eines Flusses von stärkerer Stoßkraft in ein Gewässer von schwächerer oder fehlender Stoßkraft, in letzterem Falle also an den Mündungen der Flüsse in Seen und Meere. Die Deltabildung unterbleibt, wenn der Hauptfluß eine stärkere Stoßkraft als der Seitenfluß besitzt oder wenn die Mündungsstelle im stehenden Wasser (See, Meer) eine sehr[710] steile Küste zeigt, die eine unmittelbare Aufhäufung des mitgebrachten Schlammaterials an der Mündung verhindert. In der Oberflächengestaltung unterliegen die Deltas an den Küsten der Meere den Einflüssen der Gezeiten und Meeresströmungen in hohem Maße. Der Boden der Deltas besteht in der Regel bei großen Flüssen aus sandigem und tonigem Flußschlamm, der von den jährlichen Ueberschwemmungen zurückgelassen wird und meist sehr fruchtbar ist. Das Grundwasser steht sehr hoch und reicht in trockenen Zeiten selbst bis nahe an den Tag, der Untergrund ist daher sehr feucht. Oertlich tritt Vertorfung zwischen den von zahlreichen Läufen und Flußarmen durchzogenen Deltaflächen ein.


Literatur: Penck, A., Morphologie der Erdoberfläche, Stuttgart 1894, II, S. 505.

Leppla.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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