Feuersetzen

Feuersetzen

Feuersetzen, eine veraltete Gewinnungsarbeit, bei der die ausdehnende Kraft der Wärme und die darauffolgende Abkühlung und Zusammenziehung das Gestein zerklüftet und mürbe macht, so daß es mit der Haue oder mit Keil und Hammer leicht gelöst werden kann.

An den Arbeitspunkten werden getrocknete Holzscheite aufgeschichtet und zum Teil durch einfache Gerüste aus starken Eisenstangen (Prägelkatze genannt) zusammengehalten. Gegen Ende der Schicht wird mittels eigenartig geschnitzter Holzspäne, der Barte (s. Bart, 1.) Feuer an die Holzstöße gelegt. Dabei beginnen die Feuermänner in der Nähe des ausziehenden Schachtes und zünden die Brände so der Reihe nach an, daß sie den frischen Wettern (im Bergbau s.v.w. Luft) stets entgegenfahren. Das Feuersetzen hat nur im trockenen Gestein guten Erfolg; es wirkt am günstigsten in weiten Räumen, z.B. beim Weitungsbau (s.d.); der Wetterzug muß stark sein, um die Verbrennung zu unterhalten. Dort, wo Holz sehr billig ist, wird das Feuersetzen auch heute noch angewendet.


Literatur: Gaetzschmann, M.F., Die Lehre von den bergmännischen Gewinnungsarbeiten. Freiberg 1846, S. 678.

Treptow.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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