Gestänge

Gestänge

Gestänge, eine in der Längenrichtung hin und her gehende, aus einzelnen Stangen (Holz, Rundeisen, Rohren) zusammengesetzte Leitung zur Kraftübertragung.

Gestänge der Pumpen, die Verbindungsteile zwischen dem Antriebsmechanismus (Schwengelwerk, Kurbeltriebwerke u.s.w.) und der eigentlichen Pumpe. Das Gestänge bildet die Fortsetzung der Kolbenstange und wird bei gewöhnlichen Pumpen aus Rundeisen oder Eisenrohr hergestellt.

Gestängeführungen bei Pumpen werden in Abständen von 3–4 m angeordnet, um das Gestänge gegen seitliche Ausweichungen und Schwankungen zu sichern. In den m eisten Fällen sind längere Gestänge nur auf Zug in Anspruch genommen; dann genügen die sogenannten Rollenführungen (Fig. 1), die mit einem kleinen Spielraum das mit Vollquerschnitten versehene Gestänge in der richtigen Lage halten. Liegt das Gestänge im Innern des Steigrohrs, wie es bei Anwendung von Arbeitszylindern vorkommt, so werden Führungen wie Fig. 2 in das Steigrohr eingesetzt. Ist dagegen die Pumpe zugleich Druckpumpe und das Gestänge abwechselnd auf Zug und Druck in Anspruch genommen, so müssen genaue Führungen in Form von ausgedrehten und ausgefütterten Lagern angewendet werden, in denen das an diesen Stellen verstärkte und rund gedrehte hohle Gestänge fest gelagert ist (Fig. 3); s.a. Pumpen.

Gestängekupplungen. Gestänge von größerer Länge werden aus 3–4 m langen Teilen zusammengesetzt; die Verbindung oder Kupplung wird auf verschiedene Weise ausgeführt: bei Rundeisen am einfachsten durch Ineinanderstecken der beiden Enden und Verstiftung oder Verkeilung wie Fig. 4 oder besser durch eine über beide Enden mit Gewinde geschraubte Muffe wie Fig. 5; Gestängerohre werden in gleicher Weise durch Muffe verbunden. Bei großen, schweren Gestängen sind besondere Konstruktionen zur Kupplung der Teile anzuwenden, die sich in jedem Fall nach dem Material und den vorliegenden besonderen Verhältnissen richten.

Gestänge im Bergbau dienen: 1. zur Kraftübertragung für im Schacht aufgestellte Pumpensätze und bilden den Hauptbestandteil der Fahrkünste (s. Fahren); auch beim Tiefbohren (s.d.) werden Gestänge zur Verbindung des eigentlichen Bohrwerkzeugs und der Kraftquelle angewendet. 2. Zuweilen nennt man noch die zur Grubenförderung (s.d.) benutzten Fördergleise Gestänge.

Gestänge der Eisenbahn (Schienengestänge), die fortlaufende, das Gleis bildende Verbindung der Schienen miteinander und mit den Schwellen (s. Oberbau). Wegen Verwendung von Gestängen in Stellwerken s.d., vgl. a. Wasserhebung, Schiffsmaschine.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Gestänge — Gestänge, 1) mehrere zu einem Ganzen vereinigte Stangen; 2) Zaun von hölzernen Stangen; 3) die einzelnen Stücke, Stangen, Gelenke, aus welchen ein Bergbohrer zusammengesetzt ist; 4) (Bergb.), in den Förderstrecken zusammengefügte Hölzer, worauf… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gestänge — Gestänge, beim Bergwesen: 1) eine Anzahl der Länge nach aneinander gefügter, steif oder beweglich (durch Schwingen) miteinander verbundener hölzerner oder eiserner Stangen, mittels der eine Kraft oder Bewegung übertragen wird. Bohrgestänge, G.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gestänge — Gestänge, mehre zusammengefügte Stangen, z.B. bei Wasserhebwerken; die einzelnen Stücke des Bergbohrers; in den Stollen der Bergwerke die Holzbahnen für den Erzkarren (Hund) …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gestänge — Antriebs und Steuergestänge einer Dampflokomotive Gestänge bezeichnet im Maschinenbau und in der Konstruktion mehrere miteinander fest oder gelenkig verbundene stabförmige Metallprofile (Stangen), die Bewegungen und Kräfte übertragen sollen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gestänge — Ge|stạ̈n|ge 〈n. 13〉 1. Gefüge von Stangen zum Stützen od., wenn beweglich, zum Übertragen von Kraft 2. 〈Bgb.〉 Gleise 3. 〈beim Bohren〉 eine Partie zusammengeschraubter od. gesteckter Bohrstangen * * * Ge|stạ̈n|ge, das; s, [Kollektivbildung zu ↑… …   Universal-Lexikon

  • Gestänge, das — Das Gestänge, des s, plur. ut nom. sing. ein Collectivum, mehrere mit einander verbundene Stangen zu bezeichnen. Ein Gestänge um ein Feld, eine Befriedigung von Stangen. Im Bergbaue ist das Gestänge so wohl die an einander gefügten Stangen einer… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gestänge — Ge|stạ̈n|ge, das; s …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Hydraulisches Gestänge — Hydraulisches Gestänge, s. Pumpen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bohrgerüst, -gestänge, -klotz — Bohrgerüst, gestänge, klotz, s. Tiefbohren …   Lexikon der gesamten Technik

  • Hydraulisches Gestänge — Hydraulisches Gestänge, s. Kraftübertragung im Bergbau …   Lexikon der gesamten Technik

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