- Grubenförderung [2]
Grubenförderung. Zur Förderung aus den Abbauen bis am die Förderstrecken hat sich bei flacher Lagerung die Rinnen- oder Rutschenförderung immer mehr ausgebildet.
[336] Von 40 bis etwa 25° Einfallen können festliegende Rutschen verwendet werden. Ist der Fallwinkel kleiner, so müssen die Rutschen bewegt werden (Schüttelrutschen, Schwingrutschen). Man unterscheidet »an der Zimmerung« und »an besonderen Gestellen« aufgehängte Rutschen, ferner Rollenrutschen. Der Antrieb durch Preßluftmotor ist am üblichsten. Die Rollenrutschen, wie der Name sagt, mittels Rollen auf der natürlichen Sohle oder auf untergelegten Flacheisenschienen laufend, sind nur für gleichmäßig einfallende Lagerstätten anwendbar; die Gestellrutschen werden wegen der umständlichen Verlegung weniger verwendet, so daß die an der Zimmerung aufgehängten Rutschen (Freihängerutschen) zurzeit vorwalten. Durch die Rutschenförderung ist namentlich der Strebbau (vgl. Fig. Bd. 8, S. 364) beeinflußt worden, man geht immer mehr zum strebweisen Stoßbau (vgl. Bd. 8, S. 331) über, indem eine kleinere Zahl breiter Stöße betrieben wird (s. Fig. S. 335) Dadurch wird besonders auch an Kosten für die Unterhaltung der Förderstrecken gespart. Im ganzen dürfte sich der Abbau, namentlich bei wenig mächtigen Flözen, um etwa 1 ℳ. für die Tonne Kohlen verbilligen. Die Rutschen können auch benutzt werden, um von den oberen Strecken her Berge in die Abbaue zu befördern.
Literatur: [1] Gerke, A., Ueber Abbauförderung, mit 274 Textabb. und 5 Tafeln, Kattowitz 1913. [2] Richter, G., Betriebsergebnisse einiger Schüttelrutschenanlagen auf oberschlesischen Steinkohlenbergwerken, Essener »Glückauf« 1913, S. 1717. [3] Pommer, Die mechanische Abbauförderung beim Steinkohlenbergbau im Oberbergamtsbezirk Dortmund, Preuß. Zeitschr. für Berg-, Hütten- und Salinenwesen 1913, S. 254.
Treptow.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.