Kopfschüttung

Kopfschüttung

Kopfschüttung. Bei dieser Art der Anschüttung wird der Damm (s.d.) bei Eisenbahnbauten von der Uebergangsstelle zum Einschnitt in endgültiger Höhe und Breite ausgeführt, indem die Schüttgefäße stets über die Vorderkante des jeweiligen Kopfes ausgeleert werden.

Es bilden sich also Schüttflächen quer zum Damm, die diesem ein weniger festes Gefüge geben als die wagerechten Schichten der Lagenschüttung (s.d.); immerhin ist ein Abrutschen bei gutem Material nicht zu befürchten, da die Bewegungsrichtung der Schichten mit der Dammrichtung zusammenfällt. Bei sehr hohen Dämmen und besonders bei breiten Anschüttungen wird die Kopfschüttung auch stockwerkartig vorgenommen, so daß die einzelnen Lagen in mehreren Rampen hintereinander vorgetrieben werden. Es ist dies gewissermaßen eine Vereinigung der Lagen- und Kopfschüttung. Bodenbeförderung mittels Schiebkarren empfiehlt sich dabei nicht, da wegen der geringen Breite des Kopfes die seitwärts kippenden Karrenreihen keinen genügenden Raum finden. Kippkarren dagegen finden als Vorderkipper fast ausschließlich Verwendung, weil die Karrenbahnen eine dauernd unveränderte Lage erhalten können und nur stetig verlängert zu werden brauchen. Bei Pferdekippkarren ist allerdings ein Wenden notwendig, zu welchem Zweck ein Bohlenboden am Kopf angebracht wird, auf dem fünf bis zehn Mann das Wenden, Kippen und Zurückführen der ankommenden Karren besorgen. Die Verwendung von Schienengleisen ist nur bei Vorderkippern, wie sie namentlich in England gebräuchlich sind, mit Vorteil verbunden, da in diesem Fall mehrere Schienenstränge bis an den Kopf geführt werden können. Bei Seitenkippern sind Drehscheiben notwendig, deren fortwährende Versetzung viel Mühe macht. Stehen bewegliche Sturzgerüste zur Verfügung, so können allerdings auch Seitenkipper benutzt werden. S.a. Bodenbeförderung, Damm (mit Literaturangabe), Erdförderwagen und Gerüstschüttung.

L. v. Willmann.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kopfschüttung — Kopfschüttung, eine besondere Art, Erddämme herzustellen (s. Damm) …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Damm [1] — Damm, jede im Verhältnis zu ihrer Breite lang ausgedehnte Anschüttung, dazu dienlich, den Unterbau für eine höher als das Gelände liegende Fahrbahn zu bilden oder Schutz gegen Ueberflutung zu bieten. Häufig werden beide Zwecke miteinander… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Erdarbeiten, Erdbau — (earth works; terrassements; movimenti di terra), alle Arbeiten, die zur Veränderung der Lage der natürlichen Massen der Erdoberfläche vorgenommen werden, im Eisenbahnwesen vor allem die Bildung der Dämme und Einschnitte einschließlich aller… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Damm [1] — steinigen Massen für Verkehrswege hängt die Kronenbreite von der Art des Verkehrsweges ab, ihre Höhe ist durch örtliche Verhältnisse bedingt; über die seitlichen Begrenzungsflächen der Dämme, die Dammböschungen, s. Böschung. Vor Ausführung der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Erdförderwagen — besonderer Konstruktion gegenüber dem Schubkarren, Hand und Pferdekippkarren werden bei bedeutenderen Erdbeförderungen, durch die ihre Anschaffung gerechtfertigt ist, verwendet. Sie haben sich aus den im Bergbau benutzten sogenannten… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Gerüstschüttung — wird bei hohen Dämmen entweder von festen, sogenannten amerikanischen Gerüsten aus, auf denen Gleise angebracht sind, als eine Art Lagenschüttung vorgenommen oder bei Kopfschüttung von beweglichen Sturzgerüsten aus, welche vor den Schüttungskopf… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schüttung — Schụ̈t|tung 〈f. 20〉 1. das Schütten 2. das, was (auf)geschüttet wird, z. B. einmalige Füllung des Ofens 3. Wassermenge, die eine Quelle innerhalb einer bestimmten Zeit abgibt * * * Schụ̈t|tung, die; , en (Fachspr.): 1. a) das Schütten (bes. von… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”