- Oszillograph [2]
Oszillograph. C. Heinze in Berlin hat einen neuen Oszillographen konstruiert [1], der sich durch einfache Bauart und leichte Handhabung auszeichnet. Er eignet sich besonders für kleine Laboratorien und Schulen. Als Lichtquelle dient eine gasgefüllte Metalldrahtlampe b (s. die Figur), die von dem Transformator a über den Widerstand c gespeist wird und bei gewöhnlicher Spannung mit normalem Lichte brennt. Der Lampentransformator a, das schwingende System e und der Feldmagnet f werden durch Umlegen des Umschalters d nach der einen Seite gleichzeitig an die betreffenden Spannungen geschaltet, wobei die Kontakte l mit m, n mit o und p mit q verbunden werden. Mit dem Umschalter d ist die Lagerung eines drehbaren dreiseitigen Prismas aus Spiegeln mechanisch gekuppelt, das beim Einschalten in den Strahlengang gehoben wird und den Strahl nach oben auf eine horizontale Mattscheibe im Deckel des Apparates ablenkt. Wird das Prisma mit der Hand in Drehungen versetzt, so steht man auf der Mattseite die Wechselstromkurve. Das Spiegelprisma verschwindet selbsttätig aus dem Strahlengang, wenn der Umschalter zur Aufnahme des Lichtbildes mit der Fallkassette g nach der anderen Seite umgelegt wird. Dabei werden wieder Lampentransformator und Feldmagnet angeschlossen, indem l mit m, q mit r und p mit s verbunden werden. Der Magnet h löst die Fallbewegung aus. Beim Fallen schließt die Kassette g die parallel geschalteten Kontakte v und w; der Vorschaltewiderstand wird dadurch kurz geschlossen, und die Lampe leuchtet sehr hell auf. Ferner schaltet die Kassette mit den in Reihe liegenden Kontakten x und y die Oszillographenschleife e ein und wieder aus und fällt schließlich in einen lichtdichten Sack. Die Kontakte sind so angeordnet, daß die Lampe früher aufstellt, als die lichtempfindliche Schicht der Platte oder des Papiers in den Strahlengang eintritt, und das Aufhellen später endet als der Plattenaustritt. Die Oszillographenschleife wird dagegen früher ein- und später ausgeschaltet, so daß am Anfang und am Ende je ein kurzes Stück Nulllinie aufgenommen wird.
Literatur: [1] Elektrotechn. Zeitschr., Berlin 1918.
Otto Jentsch.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.