- Schlagwetterpfeife
Schlagwetterpfeife [1] gründet sich auf die schon lange bekannte Tatsache, daß beim Anblasen derselben Pfeife mit Luft oder mit einem Gase, dessen spez. Gewicht ein andres ist, etwas verschiedene Töne entstehen.
Benutzt man gleichzeitig zwei gleichgestimmte Pfeifen und bläst die eine mit atmosphärischer Luft, die zweite mit einem andern Gase an, so geben die beiden, sehr nahe beieinander liegenden Töne sogenannte Schwebungen, d.h. ein An- und Abschwellen des Tones. Diese Tatsachen haben schon früher (Forbes 1880, Hardy 1893 [2]) zum Bau von Apparaten Veranlassung gegeben, die in den Gruben die Gegenwart von Methan nachweisen sollten, sie entsprachen jedoch nicht den Bedürfnissen des Bergbaubetriebes. Haber und Leiser glauben durch Vereinigung zweier gedeckter Pfeifen, eines Absorptionsgefäßes (um in[679] der Grubenluft etwa vorhandene Feuchtigkeit und Kohlensäure auszuscheiden) und einer mit Hand zu betätigenden Ansaugevorrichtung für die Grubenluft, alles vereinigt in einem Messingzylinder von 25 cm Länge und 6 cm Durchmesser, einen Apparat geschaffen zu haben, der den Verhältnissen des Kohlenbergbaus Rechnung trägt. 1% Methan in der Grubenluft veranlaßt rund zwei Schwebungen in der Sekunde, bei steigendem Methangehalt nimmt die Zahl der Schwebungen zu und bei 6% Methan tritt ein Trillern des Tones ein. Ob der Apparat zum Gebrauch der Arbeiter zweckentsprechend ist, muß die Zukunft lehren.
Literatur: [1] Haber, Ueber Schlagwetteranzeige, Chemiker-Zeitung 1913, Nr. 130 (mit schematischer Zeichnung). [2] L'analyse musicale des gaz. La Nature 1893, S. 401.
Treptow.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.