- Zahnfüllzemente
Zahnfüllzemente. Nach dem Aufkommen der Metallplomben (s. Zahnplomben) erprobte man auch die Verwendbarkeit von Metallsalzen und Erdmetallsalzen, die man im Zahn selbst aus Mischungen entstehen läßt:
1. Zinkoxychlorid (»Sorels Zahnkitt«) wird nur selten noch gebraucht.
2. Zinkphosphat, gebildet aus Zinkoxyd und eingedickter Lösung von Phosphorsäure unter Zufügung basischer Erden, nebst geringen Mengen färbender Erden, wie Ocker (Eisenocker); so auch nach Fletcher, dessen Zement sich nicht bewährte.
3. Silikate mit Phosphaten, gebildet a) aus Pulver von Kalktonerdesilikaten (dem Portlandzement verwandte chemische Verbindungen) und mäßig eingedickter Lösung von Tonerde in Phosphorsäure oder b) aus Pulver von Kalktonerdesilikat mit Zinkoxyd und eingedickter Lösung von Tonerde und Zinkoxyd in Phosphorsäure.
Bewährt haben sich die unter 3. aufgeführten Silikatzemente. Beim Verrühren ihres Pulvers mit der Lösung bildet sich ein durchscheinender bildsamer Teig, der bald steinartig erhärtet und eine porzellanähnlich aussehende Masse ergibt.
Während die oben genannten Zemente zu vollständigen und dauernden Füllungen dienen, braucht man:
4. Zinkoxysulfat nur entweder als vorläufig schützende Füllung von kurzer Dauer oder als schlecht wärmeleitendes und Druck abhaltendes deckendes Schutzmittel für die Pulpa, als Unterlage der Metallplombe. Man bildet das Zinkoxysulfat aus ganz trockenem Zinkoxyd und Zinksulfat nebst wenig Mastix, indem man deren sein geriebene Mischung mit einer Gummiarabikum-Lösung (50 : 100 Wasser mit 1 Karbolsäure) verrührt.
Moye.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.