Bänder [1]

Bänder [1]

Bänder, Ornament im struktiven und dekorativen Sinne.

Im struktiven Sinne kann es ein flaches Band (Tänie) oder ein Band mit halbkreisförmigem Querschnitt (Wulst, Torus) sein. Die Tänie zeichnet sich durch größere Breite und geringe Ausladung aus. Das beliebteste Ornament derselben ist der Mäander oder ein Zopfgeflecht. Die Kleinkunst, besonders die Keramik, verwendet lieber Pflanzenelemente, die durch Rankenwerk so aneinandergereiht werden, daß einzelne Teile nach oben, andre nach unten gerichtet sind, um den verbindenden Bezug des Bandes zu charakterisieren (Fig. 1).[453] Die Wulst oder der Torus wird entweder mehr spielend dekorativ angewendet, so namentlich in den Astragals (s.d.), oder in mehr ernsterem, struktivem Sinne, so insbesondere bei den Säulenfüßen. Die Dekoration dieser Wulste besteht dann entweder aus einer Kannelierung oder einem umgelegten Zopfgeflecht, in späterer Zeit wohl auch aus stehenden oder liegenden Blattformen. – Kleinere Wulste finden sich außerdem noch an mehreren andern Bauteilen, so z.B. am Säulenhälse, um ein Verbinden des Kapitals mit dem Schafte anzudeuten. Hierher gehören auch die Bänder kleinster Art, die als Leistchen, Plättchen, Riemchen, Steg oder Saum fungieren.

In rein dekorativem Sinne, als Nachahmung eines tatsächlichen Bandes in neutralen Feldern, so bereits schon im Mittelalter als Spruchband oder Bandrolle verwendet, ferner als flatterndes Band an Kronen und Helmen, in der Renaissance wurden Bänder gebraucht, um Girlanden an Nagelköpfe zu befestigen, und ließ man dann die Enden der Bänder in dem freien Platz herumflattern (s. Fig. 2); auch Blätterstränge und Fruchtwulste erschienen von Bändern umwunden. Literatur s. Ornamente.

Fig. 1.
Fig. 1.
Fig. 2.
Fig. 2.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • bander — [ bɑ̃de ] v. <conjug. : 1> • fin XIIe; de 1. bande I ♦ V. tr. 1 ♦ Entourer d une bande que l on serre. Bander le front d un blessé (⇒ bandage) . P. p. adj. Main bandée. 2 ♦ Couvrir (les yeux) d un bandeau. Bander les yeux d un condamné… …   Encyclopédie Universelle

  • bander — BANDER. v. a. Lier et serrer avec une bande. Bander une plaie. f♛/b] Il signifie aussi, Mettre un bandeau sur les yeux. Bander les yeux à un Trompette que l on reçoit dans une Place de guerre. Bander les yeux d un criminel à qui on va couper le… …   Dictionnaire de l'Académie Française 1798

  • Bänder — des Menschen I. Bänder des Menschen II …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • bander — Bander, Fasciare, Caput lana alligare. Bander ou bender un arc, Arcum intendere, Curuare, Sinuare, Flectere, Lentare, Lunare, Tendere. J ay paour que tu ne bandes si fort ton arc, que tu n en rompes la corde, Vereor ne istaec fortitudo in neruum… …   Thresor de la langue françoyse

  • Bänder [2] — Bänder (Ligamenta, hierzu Tafeln »Bänder des Menschen I u. II«), aus sehnenartigem Gewebe bestehende Organe, die als Häute oder Stränge zur Verbindung der Knochen untereinander dienen. Faserige B. sind sehr zäh, wenig dehnbar, aber biegsam,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Bänder — sind nicht nur ein wesentlicher und nothwendiger Bestandtheil der weiblichen Kleidung, sondern auch ein Gegenstand des Schmuckes. Sie dienen zur Einfassung, als Schuhbänder, als Gürtel, zur Verzierung auf Hüten, als Schleifen zum Kopfputz,… …   Damen Conversations Lexikon

  • Bander — Band er, n. One banded with others. [R.] [1913 Webster] || …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Bänder — Bänder, 1) schmale u. dünne Streifen, welche einen Gegenstand umschlingen, od. 2 getrennte Dinge verbinden, s. Band; 2) (Ligamente, Ligamenta, Syndesmen, Anat.), häutige od. sehnige Theile, welche die Organe mit einander mechanisch verbinden, bes …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Bänder [1] — Bänder, s. Bandweberei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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