Druckfarben [2]

Druckfarben [2]

Druckfarben. – Deckkraftbestimmung. Verteilt man auf einer schwarzen Fläche, die alles Licht absorbiert, eine Druckfarbe gleichmäßig in einer Schicht von bestimmter Dicke, so wird, wenn die Dicke der Schicht eine bestimmte Grenze nicht überschreitet, die Menge des von der Flächeneinheit reflektierten farbigen Lichtes eine kleinere sein als jene, welche von derselben Menge der in gleicher dicker Schicht auf einer weißen Fläche gleicher Größe verteilten Farbe reflektiert wird. Je größer die Deckkraft einer Farbe, desto größer die Menge des reflektierten farbigen Lichtes, gleiche Umstände vorausgesetzt, bei Benutzung der schwarzen Unterlage gegenüber jener bei weißer Unterlage, da die erstere doch alles bis zu ihr durchdringende Licht verschluckt, während es bei der weißen Unterlage reflektiert wird. Mißt man die in beiden Fällen reflektierten Mengen farbigen Lichtes, so kann man die Deckkraft einer beliebigen Farbe durch das prozentuale Verhältnis der beiden reflektierten Lichtmengen ausdrücken. Zur Ausführung der Versuche benutzt man ein Kolorimeter und reibt die zu prüfende Farbe mit einer stets gleich großen, bestimmten Menge dünnen Firnisses zu einer Druckfarbe, mit welcher man unter Benutzung des lithographischen Steines oder einer Tonplatte in der Presse ein Stück rein weißes und ein Stück mattschwarzes Papier bedruckt. Man stellt die weiße Porzellanplatte des Kolorimeters, welche als Reflektor dient, horizontal und schließt in jene Hälfte des Kartonrähmchens, welches sich unter dem Flüssigkeitsrohr befindet, ein Stück weißes Papier, in die zweite Hälfte ein Stück desselben bedruckten Papiers, füllt das Rohr mit einer Farbstofflösung, deren Farbe mit jener der Druckfarben übereinstimmt und bestimmt die Höhe jener Farbstofflösung, die erforderlich ist, damit beide Hälften des Gesichtsfeldes, abgesehen von der Fettigkeit, gleich stark gefärbt sind. Die als Durchschnittszahl mehrerer Ablesungen erhaltene Zahl entspricht der von der bedruckten weißen Fläche reflektierten Menge farbigen Lichtes. Man bringt nunmehr an Stelle des weißen bedruckten Papieres ein mit derselben Menge und[157] Farbe bedrucktes Blatt schwarzen Papieres, dämpft die Helligkeit des von der anderen Hälfte des Rähmchens reflektierten Lichtes so weit, daß beide Felder gleich hell erscheinen und stellt auf gleiche Färbung beider Gesichtshälften ein. Die jetzt erhaltene Zahl entspricht jener Menge farbigen Lichtes, die von der bedruckten schwarzen Fläche reflektiert wird. Das Verhältnis 6 : 7, in Prozenten ausgedrückt, gibt ein Maß für die Deckkraft der Farben.

Andés.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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