Dübelverbindung

Dübelverbindung

Dübelverbindung (auch Dübbel, Düpel, Dippel, Döbel und Dobel genannt), dient zur unverschiebbaren-Befestigung zweier übereinander gelagerten Steine.

Die Holzdübel (vgl. Dübel) können nur an stets trocken bleibenden Stellen Verwendung finden und müssen aus trockenem und dauerhaftem Holz angefertigt werden, wobei die Fugen mit trockenem Sand oder mit Harzkitt auszufüllen sind. – Steindübel läßt man häufig an der unteren Lagerfläche des oberen Steines, bei seiner Bearbeitung im Material selbst stehen und gießt den Zwischenraum im Loch des unteren Steines mit Zement aus (s. Fig. 1). – Die metallenen Dübel oder Dollen bestehen am besten aus Kupfer oder Bronze, selten aus Blei [4], am häufigsten aus Eisen, haben eine Dicke von 2,5–5 cm, eine Länge von 8 bis höchstens 15 cm und werden in den Löchern mit Blei, Schwefel, Gips, Zement, Asphalt oder Steinkitt vergossen. Eisen sollte ebenfalls, wie das Holz, nur an stets trocken bleibenden Stellen angewendet oder durch Verkupferung, Verbleiung, Verzinkung oder mindestens durch Anstrich mit Asphaltlack vor dem Rosten geschützt werden. Beim Rosten verursacht Eisen, eine Vergrößerung seines Rauminhaltes hervorbringend, leicht ein Sprengen des Steins. Zur Ausfüllung der in den Dübellöchern verbleibenden Fugen eignet sich das Blei am besten, kann aber nur dort verwendet werden, wo ein Nachstemmen möglich ist. Von den übrigen Ausgußmitteln ist für Eisendübel nächst dem Blei der Portlandzement am meisten zu empfehlen. Bisweilen werden die Dübel- und Dollenverbindungen gleichzeitig zur Befestigung übereinander und nebeneinander liegender Steine benutzt, was durch Anwendung schwalbenschwanzförmiger Dübel in den Stoßfugen (s. Fig. 2), die gleichzeitig in die darüber befindliche Schicht hineinragen, möglich wird [1]. Auch Wölbsteine werden in den Lagerfugen häufig durch Dübel gegen Verschiebungen gesichert, besonders bei scheitrechten Bogen, bei denen auch z-förmige Klammern zur Verwendung kommen.


Literatur: [1] Nach Mitteilungen von Daly über ägyptische Mauern, Revue gén. de l'arch. 1882, S. 51. – [2] Handb. d. Arch., T. III, Bd. 1, S. 86. – [3] Eisendübel im alten Postgebäude zu Basel, Deutsches Baugewerksbl. 1882, S. 115. – [4] Bleidübel in den Gewölberippen der Marienkirche in Stuttgart, Deutsche Bauztg. 1880, S. 554.

L. v. Willmann.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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