Eiskeller

Eiskeller oder Eisgruben werden meist massiv erbaut. Man wählt gern die kreisrunde Form, weil diese am besten dem Erddruck widersteht und mit dem kleinsten Umfang den größten Raum umschließt.

Da Steine gute Wärmeleiter sind, legt man eine nicht zu schmale Luftschicht im Mauerwerk an und verkleidet dieses auch wohl mit Brettern, oder man bringt zwischen Stein und Eis eine Strohlage ein. Für Abführung des Schmelzwassers ist auch hier zu sorgen. – Fig. 1 stellt den Durchschnitt eines einfachen massiven Eiskellers runder Grundform dar. Den Boden bildet ein hölzerner Rost, unter dem der Wasserabfluß, nötigenfalls durch eine Rohrleitung, bewirkt wird. Das Dach ist ein Rohrdach. Der Zugang geht durch eine kleine Vorhalle mit zwei Türen. Die innere Tür wird nach jedesmaliger Benutzung durch einige Bunde Stroh wohl verpackt. – Einen Eiskeller ohne Holz, also von größerer Dauer, zeigt Fig. 2. Das Dach wird durch ein doppeltes, mit Torferde überschüttetes Gewölbe ersetzt. Auch die Mauern sind mit Luftschicht hergestellt und mit Torferde hinterfüllt. Die Vorhalle liegt zwischen massiven Flügelmauern an der Nordseite. Die Sohle wird durch eine das Schmelzwasser abführende Steinpackung gebildet, auf der eine Schicht Stroh oder Kiefernadeln die Unterlage des Eises bildet.

v. Tiedemann.

Fig. 1.

Fig. 2.