Alaunschiefer

Alaunschiefer

Alaunschiefer (auch Vitriolschiefer), Tonschiefer oder Schiefertone mit einem nennenswerten Gehalt an Schwefelkies. Bei ihrer Verwitterung werden zur Herstellung von Alaun, auch Vitriol, geeignete Tonerdesulfate gebildet.

Sie sind meist durch starke Beimengungen von Kohlenteilchen schwarz gefärbt, auch wohl bituminös, geben einen schwarzen, etwas glänzenden Strich und kommen in der Regel in den älteren Schiefersystemen des Kambrium, Silur, Devon, Karbon u.s.w., insbesondere in der Nähe von Kohlenflözen vor. Nur selten enthält der Alaunschiefer so viel Kali (in Form von Kalifeldspat), daß er ohne künstlichen Zusatz desselben unmittelbar zur Alaungewinnung benutzt werden kann. Ein bemerkenswerter Gehalt an Kalkspat wird bei der technischen Verwendung nicht gern gesehen, weil sich alsdann beim Rösten und Verwittern Gips bildet. Die Alaunschiefer verwittern unter starker Wärmeentwicklung an der Luft im feuchten Zustand dadurch, daß der Schwefelkies sich zu schwefliger und Schwefelsäure oxydiert, und diese verbinden sich mit den vorhandenen Basen, dem Eisenoxydul und der Tonerde des Tones, zu Eisen- und Tonerdesulfat. Die Oxydation des Schwefelkieses wird durch Rösten beschleunigt. Nach vollendeter Verwitterung werden die neugebildeten Sulfate durch Wasser ausgelaugt und aus der Lösung durch Eindampfen gewonnen. Der Alaunschiefer findet sich bei Lautenthal am Harz, Saalfeld in Thüringen, Reichenbach, Limbach, Erlenbach im Voigtland, Pilsen und Zwikowetz in Böhmen, Bornholm u.s.w. Bei Garnsdorf (Saalfeld in Thüringen) enthält er: 52,30% Kieselsäure, 21,67% Tonerde, 5,83% Eisenoxyd, 1% Kalkerde, 2,15% Magnesia, 5,08% Wasser, 0,8% Kohle und 10,17% Schwefelkies. – Alaunerde nennt man die jüngeren, dem Alaunschiefer stofflich entsprechenden, schwefelkiesreichen Tone der tertiären Braunkohlenbildungen besonders im norddeutschen Flachland bei Düben (Kreis Bitterfeld), Bornstadt (Kreis Sangerhausen) u.s.w. Sie ist stets reich an kohligen Teilchen und führt auch vielfach freien Schwefel, ist dunkelgrau bis schwarz, zerreiblich, und verwittert durchschnittlich rascher als der Alaunschiefer in der dort angedeuteten Weise. Die Verwendung ist die gleiche wie die der Alaunschiefer.

Leppla.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Alaunschiefer — (Vitriolschiefer), an Schwefelkies und kohligen Teilen reicher Tonschiefer, infolge Verwitterung Eisenvitriol und Alaun enthaltend, bildet besonders im Silur, Devon und Kulm Lager von zuweilen beträchtlichem Umfang, so in Skandinavien, bei… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Alaunschiefer — Alaunschiefer, Vitriolschiefer, schwärzlicher, von kohligen Substanzen und Eisenkies durchdrungener Tonschiefer, gibt durch Zersetzung Eisenvitriol und Alaun …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Alaunschiefer — Alaun|schie|fer 〈m. 3; unz.〉 durch Schwefelkies schwarzgefärbter Tonschiefer * * * Alaunschiefer,   durch organische Stoffe und fein verteilten Schwefelkies dunkelgraue bis schwarze, feinkörnige Sedimentgesteine, aus denen früher Kalialaun… …   Universal-Lexikon

  • Alaunschiefer, der — Der Alaunschiefer, des s, plur. ut nom. sing. ein Schiefer, welcher Alaun in sich enthält, und das gemeine Alaunerz ist …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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  • Schwarzschiefer — sind pelitische (tonige) Absatzgesteine, so genannte Sedimentite, marinen Ursprungs. Es handelt sich nicht um echte Schiefer, sondern ihre Spaltflächen entsprechen den Sedimentationsschichten. In neueren geologischen Werken werden Schwarzschiefer …   Deutsch Wikipedia

  • Grauwackenformation — (Geogn.), die älteste der neptunischen Gesteinsbildungen, lagert zwischen dem krystallinischen Schiefergebirge u. der Steinkohlenformation. Die Grauwacke, als Repräsentant dieser Formation, ist theils grobkörniger od. feinkörniger Sandstein… …   Pierer's Universal-Lexikon

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