Auswittern

Auswittern

Auswittern (Ausblühen, Effloreszieren), das Entstehen eines lockeren kristallinischen, gewöhnlich weißlichen Anfluges auf der Oberfläche poröser Körper beim Austrocknen derselben.

Die Flüssigkeit, welche die Körper durchdringt, führt lösliche Substanzen derselben in Lösung über. Durch Kapillarität an die Oberfläche gelangt, verdunstet das Lösungsmittel und die gelöste Substanz kristallisiert. Auf diese Weise bildet sich z.B. ein Anflug von Traubenzucker auf getrocknetem süßen Obst, auf Mauern ein solcher aus verschiedenen Salzen (Mauerfraß), hauptsächlich Nitrate des Ammoniums, Magnesiums und Calciums. – Als Auswittern bezeichnet man ferner das Emporsteigen eines kristallisierenden Salzes (z.B. Zinkvitriol, Salmiak, kohlensaures Natron, doppeltschwefelsaures Kali u.s.w.) aus seiner Lösung an den Gefäßwänden. Diese Erscheinung beruht darauf, daß die Kristallisation am oberen Rande der Salzlösung beginnt, die Lösung sodann zwischen den Kristallen und der Gefäßwand wie in Kapillaren aufsteigt, an der Oberfläche verdunstet und neue Kristalle absetzt, diese in der gleichen Weise wieder Lösung aufsaugen u.s.w., bis die gesamte Lösung verdunstet ist. Auf diese Weise überschreitet das kristallisierende Salz nicht selten den Rand des Gefäßes und steigt auf der äußeren Seite. desselben wieder herab. Zur Verhütung des Ausblühens fettet man den Gefäßrand ein.

Bujard.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Auswittern — Auswittern, verb. reg. welches auf gedoppelte Art üblich ist. I. Als ein Neutrum. 1. Mit seyn. 1) Von der Witterung aufgelöset, seiner vorzüglichen Theile beraubt werden; besonders im Bergbaue. Das Erz wittert aus, wenn es durch die Luft seines… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Auswittern — Auswittern, 1) der Witterung ausgesetzt, eine Veränderung der Oberfläche, bes. einen staubartigen Überzug auf der Oberfläche bekommen, s. Beschlagen; 2) (Miner.), von Erzen, die in den Gruben ihren metallischen Gehalt verlieren; 3) (Jagdw.), so v …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Auswittern — (Ausblühen, Effloreszieren), das Erscheinen eines lockern kristallinischen, meist weißen Anflugs auf oer Oberfläche besonders poröser Körper. Die Feuchtigkeit, welche diese Körper durchdringt, löst in denselben enthaltene Salze etc., die Lösung… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • auswittern — verwittern; dem Wetter aussetzen; verwittern lassen * * * aus||wit|tern 〈V. intr.; ist/hat〉 1. durch Witterungseinflüsse leiden 2. aus Mauerwerk sich ausscheiden * * * aus|wit|tern <sw. V.>: 1. (Geol.) a) verwittern <ist>: das Gestein …   Universal-Lexikon

  • auswittern — aus|wit|tern (verwittern; an die Oberfläche treten lassen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Mauersteine [2] — Mauersteine (Backsteine, Barnsteine, Mauerziegel, Ziegel; hierzu Tafel »Mauersteine I u. II«), künstliche Steine aus gebranntem Ton, seltener aus anderm Material. Man benutzt zu Mauersteinen magere (sandhaltige) Tone, die beim Trocknen und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Steinprüfung — Steinprüfung, Verfahren, um an Bausteinen die äußere Beschaffenheit, Dichtigkeit, Wasseraufnahmefähigkeit und Fertigkeit, das Anhaften des Mörtels sowie den Gehalt an löslichen Bestandteilen und schädlichen Beimengungen, die Wasserdurchlässigkeit …   Lexikon der gesamten Technik

  • Wittern — Wittern, verb. regul. welches auf dreyfache Art gebraucht wird. 1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben. (1) Donnern, unpersönlich, wofür in den niedrigen Sprecharten auch wettern üblich ist. Es wittert, hat gewittert. So läßt der Frösche… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Reinigen — Reinigen, 1) von anklebendem od. untermischtem Unrath befreien; über das Reinigen des Getreides s.d. S. 307; 2) (Beizen) bei Metallarbeiten, bes. bei Blechen u. Drähten, die bei der Bearbeitung entstandene Oxydschicht auf der Oberfläche durch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Säubern — Säubern, 1) von Schmutze u. Unreinigkeit befreien; 2) was nicht an einen Ort gehört, wegschaffen; 3) das dürre Holz an den Bäumen ausschneiden; 4) (Weinb.), so v.w. Ausgeizen; 5) (Bienenz.), so v.w. Auswittern 5) …   Pierer's Universal-Lexikon

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