Zinkdach

Zinkdach

Zinkdach ist das am meisten zur Anwendung gebrachte Blechdach (s.d., Bd. 2, S. 47) und wird in sehr mannigfacher Deckungsweise ausgeführt.

a) Deckung mit stehenden Falzen oder Wulst, nur für kleine Flächen und starke Neigungen geeignet. Die Seitenstöße sind als Falze oder Wulste gebildet, die durch Heftbleche (s.d., Bd. 5, S. 4) niedergehalten werden. Die Ueberdeckung der oberen Bahn geschieht durch Lötung, b) Die Deckung mit überschobenem Wulst dient ebenfalls für kleine Flächen. Jede Tafel wird seitlich abgebogen, gefalzt und durch gemeinsame Haften auf der Unterlage befestigt. Ueber den Stoß wird ein rundlicher Wulst oder eine dreikantige Deckkappe, die von der Traufe bis zur First läuft, übergeschoben. c) Das belgische oder rheinische Leistensystem ist das gebräuchlichste und vollkommenste. Dabei ist alle Lötung ausgeschlossen, und alle Verbindungen werden durch Fälzung, die Befestigungen durch Heftbleche bewirkt. Auf die Schalung werden Holzleisten (Fig. 1 und 2) von quadratischem oder trapezförmigem Querschnitt aufgeschraubt, zwischen die Leisten die umgefälzten Stöße der Blechtafeln eingepaßt und darüber Deckkappen geschoben, die von der Traufe bis zur First reichen. – Für flache Dächer, die begehbar sein sollen, sind diese in Abständen von 60 cm überstehenden Leisten störend und unbequem. Ost werden dann Lattenboden übergelegt, die jedoch von kurzer Dauer sind. Besser dient in solchem Falle d) das Rinnensystem, mit tiefgelegten Rinnen, die als Kanäle das Tagwasser ableiten. Hierbei reicht die Unterlage nur von Sparren zu Sparren (Fig. 3 und 4). Zur Abhaltung von Laub u.s.w. werden die oben offenen Rinnen durch eine eingeschobene Deckschiene verschlossen. e) Das Rautensystem wird schuppenförmig eingedeckt mit 30 bis 70 cm großen quadratischen Tafeln in Stärken von Nr. 10–13. Es kann nur für steile Dächer verwendet werden (vgl. Fig. 5). Verwandte Formen sind sechseckige Tafeln und Schuppenziegel, f) Das Blechsalzziegeldach (System Klehe, D.R.P. Nr. 14835) [4]. Die einzelnen Tafeln sind nach Art der Falzziegel (s.d., Bd. 3, S. 598) aus Blech gestanzt; sie werden auf der ca. 32 cm weiten Lattung aufgelegt und mittels angelöteter Haften festgenagelt; für kleinere Zelt- und Kegeldächer brauchbar.


Literatur: [1] Baukunde des Architekten, 1. Teil, Berlin 1893, Bd. 1, S. 500 ff. – [2] Handbuch der Architektur, 3. Teil, Bd. 2, Heft 5, S. 182, Darmstadt 1894. – [3] Musterbuch der anonym. Gesellschaft Vieille-Montagne (Altenberg), Lüttich 1883. – [4] Musterbuch von Hermann Klebe in Baden-Baden.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 3., Fig. 4.
Fig. 5.
Fig. 5.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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