Berme [1]

Berme [1]

Berme (Bankett), ein Absatz in einer Damm- oder Einschnittböschung, der bei Dämmen den besonderen Zweck haben kann, eine spätere Verbreiterung der Dammkrone zu ermöglichen, im übrigen bei hohen Böschungen, in gewissen Abfänden wiederholt angebracht, zum Schutz der durch Besamung oder Berasung befestigten Böschungsflächen gegen das Einreißen tiefer Furchen durch das herabströmende Regenwasser dienen soll und außerdem die Böschungen zum Zweck ihrer wirtschaftlichen Benutzung zugänglich macht.

Der Nutzen der Bermen zum Schutz der Böschungen ist jedoch ein zweifelhafter, da besonders bei Dämmen, selbst bei einer Anlage mit Längsgefällen, ein Eindringen des auf ihnen nicht zum Abfluß gelangenden Teils der Regenmengen in das Innere des Erdkörpers stattfindet, was unerwünschte Aufweichungen und infolgedessen Abrutschungen und Beschädigungen der Böschungsflächen bewirken kann. Man vermeidet daher neuerdings mehr als früher die Anbringung solcher Bermen, deren Fortlassung außerdem, bei Verwendung oder Förderung gleicher Erdmassen, die Anlage flacherer Böschungen gestattet, was für gewisse Bodenarten von Vorteil sein kann (s. Damm und Böschungsarbeiten).

L. v. Willmann.


Dagegen sind Bermen zweckmäßig am Ufer von Flüssen, Kanälen, Seen in der Höhe des Hochwassers oder etwas darüber, weil gerade da oft Beschädigungen der Böschungen vorkommen und deren Ausbesserung durch die Bermen erleichtert wird. Oberhalb der »Hochwasserberme« kann die Böschung dann steiler sein als unten, wo sie dem Angriff des Wassers ausgesetzt ist. Auch am Fuße von Dammböschungen zwischen diesen und dem bergseitigen Graben wird oft eine Berme ohne erhebliche Kosten in Höhe des natürlichen Geländes belassen. Bermen auf der Einschnittsohle in Höhe des Planums (s.d.) oder der Bahnkrone sind teuer, weil sie die ganze Einschnittstiefe um ein gleiches Maß verbreitern, also den Aushub bei großer Tiefe erheblich vermehren. Nützlich können sie sein, um Platz zum Reinigen der Bahngräben zu gewinnen. An schiffbaren Wasserläufen, namentlich Kanälen, kann die Berme zugleich als Treidelweg zum Ziehen der Schiffe dienen und erhält dann eine größere Breite (s.a. Außenberme, Binnenberme).

Goering.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Berme — an einem Damm Dammböschung mit zwei Bermen Eine Berme ist e …   Deutsch Wikipedia

  • Berme — (franz. Berme, Lisière), ein wagrechter oder geneigter Absatz (Fig. a a) zur Unterbrechung einer höhern Böschung. Er bietet Stützpunkte für die zum Schutz der Böschung aufgebrachten Rasenschichten, nimmt das auf der Böschung abfließende… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Berme [2] — Berme, im Bergbau eine horizontale Fläche, die zwischen zwei Böschungen gelegt wird, um deren Standfestigkeit zu erhöhen. Beim Tagebau ist z.B. zwischen Abraumstoß und Abbaustoß eine genügend breite Berme zu belassen (vgl. die Figur). Treptow.… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Berme — Berme, 1) Absatz zwischen dem inneren Grabenrande u. der Böschung des Walles, meist bei Feldbefestigungen angewendet, 2–4 Fuß breit, um theils das Herabrollen der Erde der Brustwehr zu hindern, theils um den Bau der Brustwehr zu erleichtern. Auch …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Berme — Berme, wagerechter Absatz bei Erdböschungen, um das Hinabrutschen der Erde zu verhindern …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Berme — Berme, Absatz vor der Böschung des Walles und dem innern Grabenrande oder vor der Brustwehr einer Verschanzung um das Herabrollen der losgeschossenen Erde in den Graben zu hindern, wird meist mit Gesträuch bepflanzt oder mit Pallisaden oder einer …   Herders Conversations-Lexikon

  • berme — risberme …   Dictionnaire des rimes

  • berme — BERME. sub. fém. Terme de Fortification. Chemin de quatre pieds de large entre le pied du rempart et le fossé …   Dictionnaire de l'Académie Française 1798

  • Berme — Pour les articles homonymes, voir Berme (homonymie). La berme d’une route est la partie non roulable de l’accotement d’une route[1] …   Wikipédia en Français

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