Anschlußmessungen

Anschlußmessungen

Anschlußmessungen geben den Zusammenschluß selbständiger Aufnahmegebiete. In der Markscheidekunde müssen die Messungen der einzelnen Sohlen aufeinander und auf die Tagemessungen bezogen oder die Sohlenrisse auf den Hauptgrundriß projiziert werden. Die Punkt- und Richtungsübertragung erfolgt entweder unmittelbar oder durch Schachtlotung abgesetzt; die Verbindungsstellen müssen direkt oder durch kurze Polygonzüge an die Grubenfeldtriangulierung angeschlossen werden. Die Anschlußmessungen gehören zu den wichtigsten und schwierigsten Aufgaben der Markscheidekunde; vgl. Schachtlotung.

Bei Stollen, geneigten Tagesstrecken, flachen (tonnlägigen) Schächten und Bremsbergen hat man einfach einen Polygonzug in die Grube hinein- und dort weiterzuführen, Fig. 1 und 2; man sucht auf einem andern Wege, unter Umständen auch durch einen Wetter-(Licht-)Schacht oder ein Gesenk einen weiteren Anschluß zu gewinnen. Wo dies nicht möglich und zugleich ein starkes Einfallen (> 45°) vorhanden ist, wird die Richtungsübertragung unsicher, und es muß eine Magnetorientierung zu Hilfe genommen werden, Fig. 2.

Bei feigeren Schächten ist abzuloken; zwei Lote ergeben eine Basis, an die unterirdisch anzuschließen ist. Bei Benutzung zweier Schächte hängt man in jeden Schacht ein Lot ein und verbindet unten durch einen Polygonzug. Die Rechnung liefert zunächst die gesuchten Anschlußwinkel φ und ψ in den Lotpunkten, Fig. 3. Aus den Tagemessungen erhält man die Koordinaten der Lotpunkte und damit die Basis, auf die der Zug einzurechnen ist. Der Anschluß durch einen einzigen feigeren Schacht geschieht durch zwei (oder mehr) Lote B und C, Fig. 4 und 5. Die Basis, an die anzuschließen ist, ist hier nur 1–3 m lang, es sind also für Lotung[225] und Messung besondere Maßnahmen zu treffen. Mißt man im Anschlußdreieck ABC den Winkel α und die drei Seiten, so ergibt sich für einen Anschlußwinkel β der mittlere Fehler


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Daraus folgt, daß man ein möglichst schiefes Dreieck mit möglichst großen Seiten nehmen soll, Fig. 4. Dann stellt sich der Fehler auf


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Also α und die Seiten möglichst scharf messen. Man kann sich in die Verlängerung von BC selbst stellen (näheren Lotdraht über den Bimlerschen Ring ziehen), dann wird


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Ist ein spitzwinkliges Dreieck nicht möglich, so nimmt man besser zwei Aufstellungspunkte A und A1 also ein Anschlußviereck, Fig. 5. Hierfür Fehleruntersuchung von Uhlich (Lehrbuch der Markscheidekunde), mit Ergebnis: Längenmessungen möglichst einschränken, Genauigkeit der Winkelmessung erhöhen. Bei Benutzung nur eines Schachtes wird man vielfach die Magnetorientierung zur Richtungsbestimmung mitbenutzen. Auf sie allein ist man angewiesen, wenn man nur ein einziges Lot einhängt.

Haußmann.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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