- Druckhöhe
Druckhöhe ist die einer bestimmten Pressung p an bestimmtem Orte entsprechende Höhe z der Flüssigkeitssäule, die an diesem Orte bei normaler Temperatur dieselbe Pressung bewirken würde.
Dabei kann jede beliebige Flüssigkeit maßgebend fein; meistens werden in der Technik das Wasser oder das Quecksilber zu diesbezüglichen Maßbestimmungen benutzt; bei großen Pressungen dient zur Angabe der Druckhöhen auch die 10333 kg pro Quadratmeter betragende Pressung der Atmosphäre (bei 0° C. in Meereshöhe gemessen) als Einheit. Bezeichnet man mit γ das Gewicht eines Kubikmeters Flüssigkeit und nimmt man dasselbe für normale Temperaturen und verschiedene Stellen der Erdoberfläche konstant an, so drückt sich die ebengedachte Beziehung aus durch die Gleichung: p = γ z. Befindet sich die Flüssigkeit in einem geschlossenen Gefäße oder in einer Röhre und übt sie daselbst die Pressung p aus, so wird in einem gegen die Atmosphäre offen gedachten Aufsteigrohre (Piezometer) R (s. die Figur) die der resultierenden Pressung äquivalente Höhe der Flüssigkeitssäule y aus der Beziehung: p p0 = γ y bestimmt, da dem das Aufsteigen bewirkenden inneren Druck p der atmosphärische Druck p0 entgegenwirkt. Man nennt p p0 den Ueberdruck, y die entsprechende Ueberdruckhöhe und dann, wenn die Flüssigkeit in der Röhre bewegt ist, die disponible Druckhöhe oder die dynamische Druckhöhe. Ist die atmosphärische Pressung p0 größer als der innere Druck p, so wird
y = (p p0) · γy = (p p0) : γ negativ; die Größe von y muß in diesem Falle selbstverständlich stets geringer sein als die atmosphärische Druckhöhe p0: γ, also < 10,33 m bei der Bewegung von Wasser, < 0,760 m bei jener von Quecksilber u.s.w.; s. Heber.[124] Als lebendige Druckhöhe bezeichnet man die der Geschwindigkeit v der Bewegung einer Gewichtseinheit Flüssigkeit entsprechende Energie: e v2 : 2 g, unter g die Beschleunigung der Schwere verstanden (s. Energie). Das zur Erzeugung und zur Erhaltung der Bewegung einer Flüssigkeit erforderliche Gefälle auf irgend einer Strecke nennt man die wirksame Druckhöhe; dieselbe muß also äquivalent sein der auf der gleichen Strecke entstehenden Aenderung der Energie pro Gewichtseinheit, d.h. der Aenderung in der lebendigen Druckhöhe plus der Widerstandshöhe oder Druckverlusthöhe, die auf der Strecke durch die Reibung des Wassers an den Wänden der führenden Leitung und an besonderen Widerständen (Krümmungen, Verengungen u.s.w.) in derselben entliehen. Hinsichtlich Berechnung der letzteren s. Hydraulik, Rohrleitung, vgl. a. Druck.
Lueger.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.