Eisen [1]

Eisen [1]

Eisen (chemisch) Fe, Atomgew. 56, spez. Gew. 7,86, ist ein grauweißes Metall von hohem Glanz auf polierten Flächen oder auf frischen Bruchstellen.[263] Sein Schmelzpunkt liegt in der Nähe von 1700°, wird aber durch verschiedene bei der Roheisenerzeugung unvermeidliche Verunreinigungen, und zwar besonders durch Kohlenstoff, bis auf unter 1200° heruntergedrückt.

Es legiert sich leicht mit den Platinmetallen, Gold, Nickel, Kobalt, Mangan, Chrom, Molybdän, Wolfram, Uran, Zinn, Aluminium, schwieriger und nur in sehr beschränktem Maße mit Kupfer und Zink, gar nicht oder doch nur so schwierig, daß die Legierungsfähigkeit praktisch als unmöglich betrachtet werden muß, mit Blei, Silber, Quecksilber, den Alkali- und den Erdalkalimetallen. Mit den Nichtmetallen verbindet sich das Eisen chemisch und legiert sich wieder mit einigen dieser Verbindungen, wie z.B. mit Karbiden, Siliciden, Boriden, Phosphiden, dem Sulfür und dem Oxydul. Durch diese Bestandteile werden hauptsächlich der Schmelzpunkt, die Härte, Fettigkeit, das Gefüge u.s.w., also hauptsächlich die physikalischen, in geringerem Maße nur die chemischen Eigenschaften der verschiedenen Eisensorten der Technik beeinflußt. Ueber die Wirkungen dieser Stoffe vgl. Eisen (metallurgisch).

An trockener Luft hält sich das Eisen bei gewöhnlicher Temperatur lange unverändert; bei höherer Temperatur verbrennt es jedoch leicht zu Oxyduloxyd (Hammerschlag) oder zu Oxyd. Sehr leicht oxydiert es sich unter dem Einfluß feuchter oder säurehaltiger Luft zu einem unvollständigen Hydrat (Rost). Es ist in den meisten verdünnten Säuren, z.B. Salz-, Schwefel- und Salpetersäure, leicht löslich, während es gegen konzentrierte Säuren sehr widerstandsfähig ist. Durch konzentrierte Salpetersäure wird Eisen fast unlöslich: »passiv«, zum Teil infolge oberflächlicher Oxydbildung.

Die wichtigeren Eisenverbindungen leiten sich von dem Oxydul FeO und dem Oxyd Fe2O3 ab. Die ersteren heißen Ferro-, die letzteren Ferri Verbindungen. Eine der Formel FeO3 entsprechende, Eisensäure genannte Verbindung hat für die Technik nur untergeordnete Bedeutung. Chemisch reines Eisen wird nur für pharmazeutische Zwecke durch Reduktion reinen Oxyds mit Wasserstoff als graues Pulver dargestellt. Betreffs der Eisenverbindungen und Herstellung der technischen Eisensorten sei auf die folgenden Artikel verwiesen.

(Borchers) Bujard.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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  • Eisen [3] — Eisen (metallurgisch). Alles technisch verwertete Eisen ist legiert mit andern Elementen, und zwar nicht bloß mit Metallen (Mangan, Kupfer, Chrom, Nickel, Wolfram), sondern auch mit Nichtmetallen (Kohlenstoff, Silicium, Phosphor, Schwefel,… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Eisen [1] — Eisen (Ferrum) Fe, das nützlichste und verbreitetste aller Metalle, findet sich in zahlreichen Verbindungen und nimmt an der Zusammensetzung der Erdrinde wesentlichen Anteil (zu etwa 5 Proz.). Vorkommen. Gediegen findet sich E. als Meteoreisen in …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Eisen — Eisen. Dieses Metall, das merkwürdigste unter allen, ist aus uralten Zeiten her schon bekannt, und beinahe eine Bedingung der Kultur des menschlichen Geschlechts geworden, indem viele tausend Gegenstände nicht ohne Eisen gemacht werden können.… …   Damen Conversations Lexikon

  • Eisen — (German for iron) is a common surname. It can refer to the following:People*Arnold Eisen, a professor of Jewish studies *Cliff Eisen, a Canadian musicologist *Keisai Eisen, a Japanese ukiyo e artist *Matthias Johann Eisen, an Estonian folklorist… …   Wikipedia

  • Eisen [1] — Eisen (lat. Ferrum), I. (Fe = 28, Chem.), in der Natur sehr verbreitetes Metall; findet sich fast überall im Mineralreiche u. in geringer Menge auch im Pflanzen u. Thierreiche (bildet z.B. einen Bestandtheil des Blutfarbstoffs). A) Im reinen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Eisen — Eisen: Der gemeingerm. Name des Schwermetalls (mhd. īse‹r›n, ahd. īsa‹r›n, got. eisarn, engl. iron, schwed. järn) entspricht der kelt. Sippe von air. īarn. Der Name war also Germanen und Kelten gemeinsam; seine weitere Herkunft ist unklar. Abl.:… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Eisen — Sn std. (8. Jh.), mhd. īsen, ahd. īsan, īser, älter īsarn, as. īsarn Wanderwort. Aus g. * īsarna n. Eisen , auch in gt. eisarn, anord. járn (neben älterem ísarn), ae. īse(r)n, īren, afr. īsern, mit unregelmäßiger lautlicher Vereinfachung von rn …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Eisen — (Ferrum, chem. Zeichen Fe), wichtigstes und auf der Erde verbreitetstes Schwermetall, kommt gediegen nur in Meteoriten und manchen Basalten, sonst immer gebunden an Sauerstoff oder Schwefel in Mineralien, in vielen Quellen, im Meerwasser und im… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Eisen [3] — Eisen, in der Jägersprache eine eiserne Falle, wie das Berliner Eisen, Tellereisen; s. Falle …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Eisen — Eisen, verb. reg. act. das Eis aufhauen, absolute. Die Landleute erhielten Befehl zu eisen, d.i. das Eis in dem Flusse, in dem Graben u.s.f. aufzuhauen. Noch üblicher ist dieses Zeitwort in den Zusammensetzungen aufeisen, auseisen, und loseisen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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