- Hanfseilscheiben
Hanfseilscheiben für Treibseile enthalten im Kranze die erforderliche Anzahl von keilförmigen, glatt ausgedrehten Rillen (Fig. 1).
Der halbe Keilwinkel der Rille beträgt tg β = 1/2d : 1,2 d = 0,416 und der ganze Rillenwinkel 2 β = 45°. Leitrollen erhalten eine runde, dem Seildurchmesser d reichlich angepaßte Rille. Für Quadratseile gibt man auch Rillen von 75° und an Leitrollen von 80°. Den Durchmesser D der Scheiben nimmt man 40 d bis 50 d, mindestens aber 30 d. Schmale Scheiben mit weniger als 56 Rillen erhalten elliptische Arme, breitere Scheiben runde hohle Arme und Scheiben mit über 710 Rillen zwei Armsysteme mit elliptischen Armen. Ueber ihre Berechnung s. Radarme. Die Gußform einer geteilten, aufzusprengenden Scheibe von 1400 mm Durchmesser verdeutlicht Fig. 2, in der die Ziffern die Arbeitsfolge angeben: Auf horizontal geebnetem Grunde 1 wird ein gußeiserner Ring mit vier Lappen zwischen Pfählen zentriert. Darauf ruht die äußere Form 2, die mit Schablone in Lehm ausgedreht und danach mit dem Ringe zum Trocknen ausgehoben wird. Eine Sandform (links gezeichnet) 3, die bis zur Mittelebene der Seilscheibe nach Maßgabe der [775] Höhenmarke hergestellt wird, dient als Modell für die im Oberkasten hängende Form 4. An dieser werden nach dem Ausheben die inneren Wulstringe des Kranzes mit Hilfsschablone von Hand ausgeschabt. Von der Sandmasse 3 bleibt nur der Teil 5 (rechts gezeichnet) stehen. Die Lage der Arme wird in die Oberfläche der Form 3 eingezeichnet und somit auf 4 übertragen. Mit Linealen und Schablonen werden die Formen der Arme ausgearbeitet (s. Riemscheiben). Die Nabe wird mit Schablone aus 3 herausgedreht und unter Einpassen der Modellstücke für die Schraubensitze fertig ausgebildet, während sie in dem Oberkasten nach der Form 3 entsteht. Die ganze Gußform wird (nach dem erforderlichen Putzen, Trocknen und Schwärzen), wie rechts gezeichnet, zusammengestellt. Der Guß erfolgt gleichzeitig aus zwei Pfannen in beide Hälften, wie der Grundriß zeigt. Der horizontale Kanal des Eingusses liegt abgesetzt teils im Ober-, teils im Unterkasten, um Schlacke und Schaum noch unmittelbar vor der Form abzufangen.
Das Gewicht einer fertigen ungeteilten Seilscheibe von D m Durchmesser für d mm Seilstärke mit i Rillen beträgt (1,6 ~ 2,4) (D 0,4) d (i + 1) kg; der Preis D d (i + 1) ℳ., z.B. 1000 kg zu 600 ℳ. für D = 2,4; d = 50 und i = 4. Scheiben über 2,8 m Durchmesser werden in Rücksicht auf den Transport geteilt, mitunter auch die kleineren, und kosten dann 2010% mehr bei 1510% Mehrgewicht. Seilscheiben mit schwerem Kranz, als Schwungräder (s. Bd. 2, S. 599, Fig. 1 und 3), kosten für je 100 kg Mehrgewicht ca. 20 ℳ. mehr als gleich große gewöhnliche Seilscheiben.
Lindner.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.