Rüttelformmaschinen

Rüttelformmaschinen

Rüttelformmaschinen dienen zur Herstellung der Sandformen für Gießereien durch Festrütteln des Sandes.

Das Prinzip der mit Preßluft von etwa 6 Atmosphären betriebenen Maschinen zeigt Fig. 1. In dem feststehenden Zylinder befindet sich ein verschiebbarer Kolben, der mit einem Tisch zur Auflage des Modells und des Formkastens versehen ist. Die Druckluft tritt unter den Kolben und hebt ihn[645] hoch, bis seine Unterkante die Luftaustrittsöffnung erreicht; in diesem Augenblick wird umgesteuert, so daß der Kolben auf die Stoßflächen zurückfällt, wobei der Sand im Formkallen sich verdichtet. Der einzelne Stoß dauert etwa 1/2 Sekunde, so daß also in der Minute etwa 120 Stöße erfolgen. Je nach der Formkastenhöhe sind 15 bis 50 Schläge bis zur Fertigstellung der Form nötig [1]. Die Bad. Maschinenfabrik Durlach baut ihre Rüttelformmaschinen entweder mit Stoß- und Schlagdämpfung (D.R.P.), so daß die Stöße auf die Umgebung nur in geringem Maße übertragen werden oder als stoßfreie, bei denen die Umgebung der Maschine frei von Stößen und Erschütterungen bleibt. Fig. 2 zeigt die Anwendung einer stoßfreien amerikanischen Rüttelformmaschine; sie besteht aus dem Zylinder A, dem beweglichen, auf Sendern ruhenden Amboßkolben B und einem mit Zylinderführungshülse ausgestatteten Rütteltisch C. In den Hohlraum D wird Preßluft geleitet, so daß der Tisch C in die Höhe steigt. Wenn er seinen höchsten Stand erreicht hat, entweicht die Preßluft ins Freie und er beginnt zu fallen. Durch die Wirkung der Sendern F F steigt dann der Amboßkolben B empor und flößt mit dem fallenden Tisch zusammen. Die Sender E soll den Fall etwas mäßigen [1].

Die Rüttelformmaschinen sind vielseitiger verwendbar als die gewöhnlichen Formmaschinen, beschleunigen die Formarbeit sehr wesentlich, können auch für hohe Modelle oder Modelle mit hohen Rippen, Naben u.s.w., oder wo Sandhaken, Traversen oder Schoren angewandt werden müssen, Verwendung finden. Zur leichten Trennung von Modell und Form werden die Rüttelformmaschinen mit Abhebe-, Wende- oder Durchziehvorrichtungen kombiniert. Fig. 3 zeigt eine stoßfreie Universal-Rüttelformmaschine (D.R.P.) der Bad. Maschinenfabrik Durlach mit mechanischer Wende- und Druckwasser- oder Druckluftabhebung.


Literatur: [1] »Stahl und Eisen« 1910, S. 1750; 1913, S. 505. Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1912, S. 212.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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