- Pallograph
Pallograph, von O. Schlick erfundener, die wage- und senkrechten Komponenten der Schiffsschwingungen selbsttätig registrierender Schwingungsmesser.
Die Schiffsschwingungen gliedern sich in der Hauptsache in Transversalschwingungen, entsprechend den Biegungsbeanspruchungen des Schiffsrumpfes, und in Torsionsschwingungen, entsprechend den Drehungsbeanspruchungen desselben. Um die Transversal- und Torsionsschwingungen möglichst getrennt voneinander messen zu können, wird man den Pallographen einmal in der Torsionsachse auf einem unteren Deck aufstellen; man erhält dann annähernd seine Transversalschwingungen. Stellt man den Pallographen dagegen in den Knotenpunkten der Transversalschwingungen auf, so wird derselbe annähernd seine Torsionsschwingungen messen.
Der Pallograph besteht in der Hauptsache aus zwei Gewichten G1 und G2 (s. die Figur), von denen das erstere G1 in einem Gestell an einem senkrechten Hebel aufgehängt ist, welcher um die Achse a querschiffs pendeln kann, während das zweite Gewicht G2 an einem wagerechten Hebel befestigt ist, der durch eine Feder von langer Schwingungsdauer (bc) im Gleichgewicht erhalten wird. Während nun der Schiffsrumpf mit dem auf ihm beteiligten Gestell hin und her schwingt, bleiben die Gewichte annähernd in Ruhe; sie gelangen daher zu dem Gestell in eine pendelnde relative Bewegung und verzeichnen dieselbe unter Zwischenschaltung der Hebel E und F mittels der Schreibfedern C und D auf eine Papiertrommel A, die durch ein Uhrwerk B abgewickelt wird. Zugleich verzeichnet der Stift H die Zeiten. C zeichnet demnach die wagerechten, D die senkrechten Schwingungen. Näheres s. [1][3]; vgl. a. Kreisel.
Literatur: [1] Schlick, Otto, Ueber die Mittel zur Beseitigung der Vibrationen von Dampfern, Hamburg 1894. [2] Berling, Schiffsschwingungen, ihre Ursachen und Kritik der Mittel zu ihrer Verminderung, Zeitschr. des Ver. deutsch. Ing. 1899, S. 981. [3] Krieger, Johows Hilfsbuch für den Schiffbau, Berlin 1902.
T. Schwarz.
http://www.zeno.org/Lueger-1904.