Ensilage

Ensilage

Ensilage, Konservierung grüner, nasser Futtermassen (Heu, Klee, Grünfutter, Mais, Rübenblätter u.s.w.) unter Druck, um eine augenblicklich gewonnene größere Erntemasse für längere Zeit zur Ernährung des Viehstandes. nutzbar zu erhalten.

Die Ensilage ist da am Platze, wo die Ueberführung der Futtermittel in den lufttrockenen Zustand nicht möglich ist. Sie schützt das nasse Futter vor der Fäulnis durch die mit einer Temperaturerhöhung verbundene Gärung. Das Produkt wird, im Gegensatz zu dem sogenannten Sauerfutter, um so besser, je größer die Selbsterhitzung ist (50–70° C., Farbe des Produktes hellgrün bis hellbraun). Zur Selbsterhitzung ist zunächst Luftzutritt erforderlich, während darauf ein möglichst völliger Luftabschluß anzustreben ist, um die Essig- und Milchsäuregärung hervorzurufen, durch welche die Schimmelpilze und Bakterien getötet werden.

Bei der unterirdischen Ensilage finden mit Zement ausgemauerte Gruben von 1,5 m Tiefe und 3 m Breite Anwendung. Der Luftabschluß und Preßdruck wird durch eine aufgeschüttete Erdschicht oder durch Stroh und eine belastete Bretterlage erreicht. Nach 11/2–3 Monaten ist das Futter vergoren. Die Verluste betragen etwa 8–26%. Nachteile der unterirdischen Ensilage sind die hohen Herstellungskosten und der Mangel an Beweglichkeit. Diese werden durch die oberirdische Ensilage – die Preßfeimen – behoben, bei welchen außerdem die Selbsterhitzung sicher beherrscht bezw. reguliert werden kann. Bei diesen wird die Masse zu einem Haufen aufgesetzt, wobei senkrechte Stangen als Anhaltspunkte dienen. Das Futter wird in frischem Zustand beigeführt, gleichmäßig, Schicht für Schicht aufgebaut, wobei die Wände senkrecht zu halten sind. Die Masse, die sich rasch erwärmt, ist sodann auf der Temperatur von 55–60° C. längere Zeit hindurch zu halten, um eine reine Milchsäuregärung durchzuführen. Je lockerer die Masse sitzt, desto rascher und stärker wird sie sich erwärmen, je fester, desto mehr wird durch den verminderten Luftzutritt die weitere Erwärmung verhindert. Zur Regulierung der Temperatur bedient man sich am besten einer selbsttätigen Presse. Ist der Haufen auf 1,5–2 m aufgebaut, so wartet man 2–3 Tage, bis die Masse ca. 55° C. im Innern zeigt, was durch Einflößen und Ablesen des Thermometers ermittelt wird. Hierauf verdeckt man den verebneten Haufen mit starken Dielen (s. die Figur), legt einen Spannbalken darüber und setzt die einfache Hebelpresse (Patent Blunt) durch Beschweren der Steinkasten in Tätigkeit. Die Masse setzt sich, und nach Verminderung der Temperatur kann abgedeckt und neues Material aufgeschichtet werden. So wird fortgefahren bis zur Hohe von 4–5 m Hauptsache ist, täglich die Temperatur zu kontrollieren und sie durch Anziehen oder Nachlassen der Presse ständig durch Wochen hindurch auf der Höhe von 55–60° G. zu halten. Nach 2 Monaten ist die Gärung beendet. Die Verluste durch Verschimmeln oder Faulen der[455] äußersten Partien und durch die Gärung selbst sowie die Stoffverluste durch Abfließen des Wassers sind nicht unbedeutend. Die ersteren betragen 15–27% des Gewichtes, die letzteren sind verschieden und belaufen sich ungefähr ebenso hoch.

Genauere Anhaltspunkte, besonders auch über die in der Futtermasse vorgehenden Veränderungen, gibt der Bericht von Albert-Halle (Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, Berlin 1891), worin die verschiedenen Ensilagepressen beschrieben sind.

Wrobel.

Ensilage

http://www.zeno.org/Lueger-1904.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • ensilage — [ ɑ̃silaʒ ] n. m. • 1838; de en et silo ♦ Agric. Méthode de conservation des produits agricoles, spécialement des fourrages verts, en les mettant dans des silos. ⇒ silotage. Par méton. Nourrir les bêtes avec de l ensilage. ● ensilage nom masculin …   Encyclopédie Universelle

  • Ensilage — or silaging is the process of preserving green food for livestock in an undried condition in airtight conditions, either in a storage silo (an airtight pit), or in plastic wrapping. The fodder which is the result of the process is called… …   Wikipedia

  • Ensilage — En si*lage, n. [F.; pref. en (L. in) + silo. See {Silo}.] 1. The process of preserving fodder (such as cornstalks, rye, oats, millet, etc.) by compressing it while green and fresh in a pit or vat called a silo, where it is kept covered from the… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Ensilage — En si*lage, v. t. [imp. & p. p. {Ensilaged}; p. pr. & vb. n. {Ensilaging}.] To preserve in a silo; as, to ensilage cornstalks. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Ensilage — (franz., spr. angßilāsch ), s. Futterbereitung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Ensilage — (spr. angßilahsch ), Aufbewahrung bes. grüner Futtermittel, auch Kartoffeln, Rüben etc. in Silo (s.d.), wobei sie einen Gärungsprozeß durchmachen, neuerdings durch besondere Preßvorrichtungen ersetzt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Ensilage — Ensilage,die:⇨Gärfutter …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • ensilage — [en′sə lij΄] n. [Fr < ensiler, to preserve in an underground granary < en + silo: see SILO] 1. the preserving of green fodder by storage in a silo 2. SILAGE vt. ensilaged, ensilaging ENSILE …   English World dictionary

  • Ensilage — L ensilage en balles de végétaux enrubannés de feuilles de plastique tend à remplacer la fermentation en silos …   Wikipédia en Français

  • Ensilage — En|si|la|ge 〈[ãsila:ʒə] f. 19; veraltet〉 = Silage [frz.] * * * En|si|la|ge [ãsi la:ʒə , österr. meist: …ʃ], die; , en [frz. ensilage = das Einbringen in ein Silo, zu: silo < span. silo, ↑ Silo] (Landwirtsch.): a) Bereitung von Gärfutter; b) ( …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”