Norgesalpeter

Norgesalpeter

Norgesalpeter (auch Kalksalpeter genannt) ist der Handelsname für ein auf synthetischem Wege gewonnenes Calciumnitrat.

Sehr starke elektrische Ströme verbrennen nach einem Verfahren von Byrkeland und Eyde in eigens hierfür konstruierten Oefen den Stickstoff und Sauerstoff der atmosphärischen Luft zunächst zu salpetriger Säure und schließlich zu Salpetersäure; letztere wird mittels Kalk zu Calciumnitrat neutralisiert. Der für das Verfahren nötige elektrische Strom wurde bisher durch Ausnutzung von Wasserfällen erzeugt, weil die Verwendung von Kohle keine Rente lassen würde. Das Verfahren kann somit nur in Ländern ausgeführt werden, denen genügend Wasserkräfte zur Verfügung stehen.

Die Konstruktion des Verbrennungsofens ist ein wesentlicher Faktor für die rationelle Ausnutzung des elektrischen Stromes. Bisher sind drei verschiedene Oefen im Betrieb. Nach Byrkeland und Eyde wird die Luft durch einen Lichtbogen geschickt, welcher durch Magnete zu einer großen Sonne auseinandergezogen ist. Im Schönherrschen Ofen brennt der Lichtbogen in bis zu 5 m langen Röhren ohne jeden Nebenapparat. Im Paulingschen Ofen endlich brennt der Lichtbogen zwischen zwei nach Art des Hörnerblitzableiters konstruierten und wassergekühlten Eisenelektroden.

Da der Norgesalpeter ein fertiges salpetersaures Salz ist, so ist die Wirkung seines Stickstoffes auf die Pflanzen im allgemeinen dieselbe wie die des Stickstoffes im Chilisalpeter. Auf sehr kalkarmen Böden wird das im Norgesalpeter enthaltene Calcium gute Dienste leiden, anderseits fehlt ihm bei sehr natronbedürftigen Pflanzen, wie z.B. der Zuckerrübe, das im Chilisalpeter enthaltene Natrium.

Die Verwendung des Norgesalpeters in der Praxis wird sehr durch seine große Zerfließlichkeit erschwert. Er wird mit einem Gehalt von 13% Stickstoff auf den Markt gebracht.


Literatur: Weitz, Der Chilisalpeter als Düngemittel, 2. Aufl., Berlin 1912.

Weitz.


http://www.zeno.org/Lueger-1904.

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